IHAG-Kommentar: Volatilität kehrt an die Märkte zurück – Mit Käufen noch zuwarten

IHAG-Kommentar: Volatilität kehrt an die Märkte zurück – Mit Käufen noch zuwarten

Zürich – Die meisten Aktienmärkte mussten in der letzten Woche einen kräftigen Rücksetzer hinnehmen. So verloren der S&P500 2.6%, der Dax 3.6% und der SMI 3.3%. Als Auslöser können ein schwächerer Einkaufsmanager-Index in China und Turbulenzen bei Währungen in den Emerging Markets genennt werden. So brach der argentinische Peso innerhalb einer Woche gegenüber dem USD um fast 20% ein, nachdem die Zentralbank ihre Interventionen zurückgefahren hat.

Die generelle Flucht in die Qualität begünstigte auch den Schweizer Franken, der gegenüber dem Euro 0.7% gewann und wieder unter die Marke von 1.23 rutschte. Der USD verlor sogar 1.7% und notierte am Wochenschluss bei 89 Rappen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Zinsen. Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen sank neun Basispunkte und für Deutsche zehn. Die Rendite vom zehnjährigen Bund ist mit einem Wert von 1.65% so tief wie seit dem letzten August nicht mehr.

Goldpreis profitiert
Auch der Goldpreis konnte von den Turbulenzen an den Währungsmärkten profitieren. Mit einem Wochengewinn von 1.2% auf USD 1267 pro Feinunze hielten sich die Avancen aber in Grenzen. Trotzdem sind Gold-Investoren in 2014 bis jetzt deutlich besser gefahren als Aktieninvestoren. Gold steht seit dem Jahresanfang 4.9% im Plus, während beispielsweise der S&P500 3.1% tiefer steht. Wie lange sich dieser Trend fortsetzen wird, bleibt abzuwarten. Der Ölpreis bewegte sich dagegen seitwärts und beendete die Woche bei USD 108/bbl.

Januar-Effekt ausgeblieben
Nach dem kräftigen Jahresendrally haben sich wohl die meisten Investoren den Start ins 2014 nicht so turbulent vorgestellt, wie er nun vonstatten geht. Der Januar-Effekt, welcher in der Regel Kursgewinne verspricht, ist nicht eingetreten und die Wahrscheinlichkeit ist sehr klein, dass sich daran etwas ändern wird. Das kurzfristige Bild hat sich an den Börsen sicherlich eingetrübt. Hauptverantwortlich dafür sind die Währungsbewegungen in Emerging Markets wie Argentinien, Türkei oder Südafrika. Diese Probleme sind nicht neu und beschäftigten den Markt bereits im letzten Jahr, nachdem klar wurde, dass die US-Notenbank ihre Assetkäufe zurückfahren wird und in der Folge die Zinsen in den USA stark gestiegen sind. Viele Emerging Markets haben Leistungsbilanzdefizite und sind auf den Kapitalfluss aus dem Ausland angewiesen. Solche Länder brauchen Reformen, deren Umsetzung aber nicht von heute auf morgen geschieht. Dazu kommt, dass die chinesische Volkswirtschaft mit zahlreichen Problemen behaftet ist. Stichworte sind die Immobilienmarkt-Bubble, Schattenbanken oder eine zu hohe Investitionsquote. Wir glauben zwar nicht, dass die dortige Bubble unmittelbar platzen wird, fürs Sentiment wirkt China aber belastend.

Earnings Season in USA angelaufen
In den USA ist die Earnings Season angelaufen. Bis jetzt haben 109 Unternehmen aus dem S&P500 ihre Zahlen auf den Tisch gelegt und deren 74% konnten die Gewinnerwartungen übertreffen und 67% der Gesellschaften erreichten höhere Umsätze. Die Earnings Season führte jedoch nur bei Einzelaktien zu Impulsen, dem Gesamtmarkt waren sie keine Stütze.

Cash bereithalten und mit Investitionen zuwarten
Als Schlussfolgerung raten wir den Investoren jetzt vorsichtig zu agieren. Es könnte sich im aktuellen Umfeld durchaus eine Korrektur von 5% bis 10% anbahnen, zumal viele Aktien heiss gelaufen sind und eine grössere Korrektur in vielen Indizes schon länger zurückliegt. Dies zeigte sich unter anderem auch im Sentiment. Gemäss dem von der American Association of Individual Investors (AAII) erhobenen Sentimentumfrage liegt der Anteil der Bären immer noch unter 25%, was negativ ist. In diesem Sinne würden wir Cash bereithalten und mit Investitionen zuwarten bis sich die Lage stabilisiert. Auf der Regionenebene würden wir Anlagen in den Emerging Markets klar meiden. Das gilt auch für Aktien mit einer hohen Ausrichtung in die Emerging Markets. (IHAG/wum/mc/ps)

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