SEPA-Lastschrift: Europas Unternehmen verharren in Winterstarre

SEPA-Lastschrift: Europas Unternehmen verharren in Winterstarre

Ulrich Meyer, Bereichsvorstand Banking und Insurance bei Steria Mummert Consulting. (Foto: Steria Mummert Consulting)

Zürich – In den drei grössten Volkswirtschaften hat weniger als ein Drittel der Unternehmen angefangen, den Zahlungsverkehr auf das einheitliche Lastschriftverfahren SEPA Direct Debit um zu stellen. In Grossbritannien hinken fast alle Unternehmen dem Zeitplan hinterher. Und das obwohl nur noch gut ein Jahr für die Umsetzung bleibt. Ab dem 1. Februar 2014 ist das SEPA-Verfahren verpflichtend. Das ergibt der aktuelle SEPA Report, durchgeführt von Steria und Edgar, Dunn & Company (EDC).

Die Untätigkeit vieler Unternehmen basiert häufig auf Unwissenheit, schreibt Steria in einer Medienmitteilung. Die relevanten Personen sind in einem von fünf europäischen Unternehmen nicht über die Einführung der SEPA-Lastschrift informiert. Besonders eng wird es in Grossbritannien, so der Bericht. Nur drei Prozent der dort befragten Firmen habe die Umstellung abgeschlossen oder ein entsprechendes Projekt gestartet. 60 Prozent befinden sich noch nicht einmal in der Planungsphase. In Deutschland und Frankreich sind die Unternehmen deutlich weiter: 42 Prozent der Firmen in Deutschland stellen gerade ihre Zahlungsabläufe und IT-System auf die neue SEPA-Lastschrift um oder sind fertig. In Frankreich geben immerhin 35 Prozent der Befragten an, bei der Einführung noch im Zeitplan zu liegen oder sogar den Status „SEPA-ready“ erreicht zu haben.

Tragweite und das Ausmass des Projekts werden unterschätzt
„Es ist erstaunlich, wie viele Unternehmen die SEPA-Umstellung unterschätzen“, sagt Dr. Ulrich Meyer, Bereichsvorstand Banking und Insurance bei Steria Mummert Consulting. Allein die Anpassung der IT eines kleinen Versicherers nimmt zwischen 1’000 und 5’000 Personentage in Anspruch. Bei einem grossen Assekuranzunternehmen mit mehreren Zweigstellen und IT-Standorten steigt der Aufwand schnell auf bis zu 25’000 Personentage. „Vielen zögernden Entscheidern ist offenbar die Tragweite und das Ausmass des Projekts immer noch nicht bewusst. Weiteres Abwarten vergrössert jedoch das Risiko für diese Unternehmen, dass Fehler bei der Migration gemacht werden. Diese Fehler verursachen später eine grosse Zahl an Erstattungstransaktionen im Geldverkehr und führen damit zu unnötigen Zusatzkosten“, so Meyer.

Jean-François Mansard, Head of Advanced Payments Practice der Steria Gruppe, erklärt: „Organisationen, die SEPA nur als weitere Last für das Unternehmen im Bereich Compliance auffassen, übersehen das Wesentliche. Sie riskieren, keinen Nutzen aus den Vorteilen zu ziehen, die SEPA bietet. Clevere Unternehmen werden SEPA dagegen als Möglichkeit nutzen, ihre Cash-Management-Systeme und -Prozesse zu optimieren und das Betrugsrisiko sowie Forderungsverluste einzudämmen. Um dies zu erreichen, müssen sie jedoch genügend Zeit für die Vorbereitung einplanen, um sicherzustellen, dass die Vorteile mehr ins Gewicht fallen als die Kosten der Migration.“

Hintergrundinformationen zum SEPA Report
Der Bericht von Steria und Strategieberatung Edgar, Dunn & Company (EDC) basiert auf einer weit gefassten Umfrage, die im September 2012 in 300 Unternehmen mit 250 bis 5’000 Mitarbeitern in Frankreich, Deutschland und Grossbritannien durchgeführt wurde. Der Fokus der Befragung lag auf der SEPA-Lastschrift, da die Umstellung des Verfahrens besonders komplex ist. (Steria/mc)

Vollständiger Report (engl.)

Über Steria:
Steria bietet Business-Services, die unter Einsatz modernster Informationstechnologien Unternehmen wie Behörden ein effizienteres und profitableres Arbeiten ermöglichen. Steria verbindet die tiefgehende Kenntnis der Geschäftsprozesse seiner Kunden mit einer umfassenden Expertise in IT und Business Process Outsourcing. So gelingt es dem Unternehmen, den Herausforderungen seiner Kunden mit innovativen Lösungen zu begegnen. Durch seinen kooperativen Beratungsstil arbeitet Steria eng und partnerschaftlich mit seinen Kunden zusammen, begleitet sie bei ihren Transformationsprozessen und stellt so sicher, dass sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. 20’000 Steria Mitarbeiter in 16 Ländern stehen hinter den Systemen, Services und Prozessen, die Tag für Tag die Welt in Gang halten und berühren dabei das Leben von Millionen Menschen weltweit. 1969 gegründet, unterhält Steria heute Standorte in Europa, Indien, Nordafrika und Südostasien. Der Umsatz des Unternehmens betrug im Jahr 2011 1,75 Milliarden Euro. 21 Prozent (*) des Kapitals ist im Besitz der Steria Mitarbeiter. Die Gruppe mit Hauptsitz in Paris ist an der Euronext Paris gelistet.
(*): including the Employees Shares Trust in the UK

Über Steria Schweiz AG: www.steria.ch
Die Steria Schweiz AG vereinigt Expertise in den Bereichen Consulting, Systemintegration sowie IT-Outsourcing und konzentriert sich auf die Wirtschaftssektoren Öffentliche Verwaltung, Finanzwirtschaft und Industrie. Das Unternehmen ist in der Schweiz mit 160 Mitarbeitern vertreten.

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