BP sieht nach drittem Quartal Wende gekommen

BP sieht nach drittem Quartal Wende gekommen

BP-CEO Bob Dudley.

London – Der britische Ölkonzern BP sieht nach dem eingeleiteten Konzernumbau infolge der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko vor eineinhalb Jahren die Wende gekommen. Das Nettoergebnis stieg im dritten Quartal auf 4,91 Milliarden US-Dollar, nach 1,79 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum, als BP noch mit den unmittelbaren Folgen der Katastrophe kämpfte.

Nun setzt Unternehmenschef Bob Dudley auf eine Verdopplung der Förderprojekte, dies soll insgesamt doppelt so hohe Margen bringen. Zudem weitet BP sein Verkaufsprogramm um 50 Prozent aus.

BP-Aktien legen kräftig zu
Die Aktien stiegen am Vormittag im britischen Leitindex «Footsie» um fast vier Prozent und damit deutlich stärker als der Gesamtmarkt. Wie BP am Dienstag mitteilte, ging der um Einmalkosten und Änderungen bei den Lagerbeständen bereinigte Gewinn um vier Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar zurück, das war aber besser als am Markt erwartet worden war. Grund ist eine rückläufige Produktion nach bereits erfolgten Verkäufen sowie höhere Wartungskosten. Dies wog stärker als die höheren Preise für Gas und Öl.

Unternehmensteile stehen zum Verkauf
Das Unternehmen trennt sich derzeit von Ölfeldern und Förderkapazitäten, um sich von den Folgen des Desasters im Golf von Mexiko zu erholen. Bisher sollten bis 2013 Unternehmensteile im Volumen von 30 Milliarden Dollar verkauft werden, nun sollen es 45 Milliarden Dollar sein. Dabei geht es vor allem um Raffinerien in den USA.

Liquide Mittel sollen um 50 % erhöht werden
Dudley zufolge soll der Umbau des Geschäfts sowie das langsame Auslaufen der Zahlungen in den Fonds für die Ölkatastrophe die liquiden Mittel des Unternehmens bis 2014 um 50 Prozent erhöhen. Die Hälfte davon soll in Investitionen, ein anderer Teil zurück an die Aktionäre fliessen, in Form von Dividende und Aktienrückkäufen. Für das abgelaufene Quartal will BP sieben Cent je Aktie als Dividende ausschütten.

Ölkatastrophe verursacht Kosten von 40 Mrd Dollar
Das Öldesaster im Frühjahr vergangenen Jahres hat für BP nach eigenen Angaben Kosten in Höhe von 40 Milliarden Dollar verursacht. Diese Kosten könnten sich aber noch reduzieren, sollten sich Partnerfirmen von BP an den Kosten beteiligen müssen. Zuletzt hatte sich BP mit dem Ölfeldbetreiber Anadarko Petroleum auf Entschädigungszahlungen in Höhe von vier Milliarden Dollar geeinigt.

Nach BP werden in den kommenden Tagen auch noch die Ölkonzerne ExxonMobil und Royal Dutch Shell ihre Quartalszahlen vorlegen. (awp/mc/pg)

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