US-Konjunktur: Zeichen stehen weiter auf Erholungskurs

US-Konjunktur: Zeichen stehen weiter auf Erholungskurs

Washington – Kleiner Lichtblick für die US-Konjunktur: Der Sammelindex der Frühindikatoren ist im Oktober etwas stärker als erwartet gestiegen. Er legte um 0,2 Prozent zu, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Mittwoch in Washington mitteilte. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg um 0,1 Prozent vorausgesagt. Im Monatsvergleich lag der Oktober aber deutlich hinter dem Vormonat. Im September war der Index um revidierte 0,5 Prozentpunkte gestiegen.

Unter anderem hat Wirbelsturm «Sandy» Spuren in der grössten Volkswirtschaft der Welt hinterlassen. «Dem gegenwärtigem Trend nach wird die Wirtschaft moderat in den ersten Monaten des Jahres 2013 wachsen», sagte der Ökonom Ken Goldstein vom Conference Board. «Die Auswirkungen von Hurrikan Sandy, die der Index noch nicht ganz wiedergibt, werden die Konsumlaune und das Baugewerbe kurzfristig beeinflussen.» Es sei jedoch zu früh zu sagen, in welchem Ausmass.

Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung immer noch überdurchschnittlich hoch
In den vergangenen Wochen beantragten so viele Amerikaner Arbeitslosenhilfe wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Nach Informationen des Arbeitsministeriums in Washington lagen die Neuanträge auf Unterstützung am Mittwoch mit 410.000 trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zur Vorwoche immer noch überdurchschnittlich hoch.

Drohende «Fiskalklippe» wirft ihre Schatten voraus
Als drohenden Dämpfer für die US-Wirtschaft sehen Experten die Fiskalklippe an, die zum Jahresende ihre Schatten voraus wirft. Die zu befürchtenden Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen – für den Fall, dass sich der US-Kongress nicht auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze einigen kann – könnte die US-Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte 2013 in die Rezession stürzen.

Bernanke warnt
Der Chef der US-Notenbank Fed, Ben Bernanke, hatte am Vortag gewarnt: Die für den Jahresbeginn 2013 vorgesehenen Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Höhe von über 600 Milliarden Dollar seien eine «erhebliche Gefahr» für die wirtschaftliche Erholung. Er rief die Regierung von Präsident Barack Obama und den Kongress auf, sich auf eine Lösung zu verständigen, um diese sogenannte Fiskalklippe zu überwinden.

Der Konjunktur-Sammelindex setzt sich aus zehn Frühindikatoren zusammen. Dazu zählen unter anderem die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Neuaufträge in der Industrie, das Verbrauchervertrauen und die Baugenehmigungen. (awp/mc/pg)

United States Department of Labor

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