Ausverkauftes Haus beim worldwebforum 2015

Ausverkauftes Haus beim worldwebforum 2015
Apple-Mitbegründer Steve Wozniak.

Apple-Mitbegründer Steve Wozniak.

Zürich – Am Dienstag ist in Zürich zum dritten Mal das worldwebforum über die Bühne gegangen. An der komplett ausverkauften Konferenz zum Thema «Digitale Transformation & Leadership» sprachen hochrangige nationale und internationale Experten über den digitalen Wandel und die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen für die Schweizer Wirtschaft.

Das Interesse am worldwebforum 2015 war enorm gross und die Konferenz komplett ausverkauft. Vor über 550 Gästen – davon mehr als 70% auf C-Level – sprach Steve Wozniak über seine persönliche Vision von Technologie und deren Einfluss auf das Unternehmertum. Dem Nachwuchs riet er, nicht alles alleine zu machen. «Selbst Steve Jobs hatte Mentoren.» Auf die Frage hin, wie grosse Unternehmen die Innovationsfähigkeit eines Startups erreichen können, antwortete er: «Firmen brauchen heute ein Nebengeschäft für Experimente der Mitarbeiter. Viele Unternehmen haben Angst vor dem Scheitern und davor, ihren guten Ruf zu verlieren. Deshalb scheuen sie neue Ideen.» Apple sei eben anders, und dabei auch oft gescheitert.

Wozniak ist überzeugt, dass die Apple Watch die gleiche Revolution auslösen könne wie damals der von ihm entwickelte Apple II. Der 65-Jährige outete sich gar als grosser Fan von Tim Cook und verglich ihn mit Steve Jobs: «Apple ist heute offener für neue Ideen. Zu Apples Kultur, neue Märkte zu erkunden, würde auch ein Auto gut passen.» Schon seit seiner Kindheit träumt der Kalifornier von künstlicher Intelligenz. Darum begeistert ihn nebst Google Now auch Siri. «Die Technologie macht mich sprachlos. Ich frage mich, wie weit sie sich entwickelt und ob in Zukunft Emotionen hinzukommen.» Weiter sagte Wozniak, dass es ihm Angst macht, dass der Mensch bald überflüssig werden könnte – gleichzeitig erinnerte er sich aber an Menschen wie Steven Hawking oder Elon Musk. Die abschliessende Frage, ob es möglich sei, dass Apple auf die Nase fallen könnte, weil das Unternehmen so sehr auf sein geschlossenes Ökosystem setzt, entgegnete Wozniak mit einem klaren Ja. «Aber das macht nichts, die haben so viel Geld angesammelt. Das würde sehr lange dauern.»

Strategien der Innovationsführer
Unter dem Thema «Digitale Transformation & Leadership» sprachen hochkarätige internationale und nationale Referenten darüber, wie sie es schaffen, überdurchschnittlich innovativ zu bleiben und damit qualitativ und quantitativ zu wachsen, welche zentralen Entwicklungen sie für die Zukunft ausmachen und wo insbesondere die Anforderungen ans Leadership liegen. Ibrahim Bashir von Twitter beispielsweise gab seine Überzeugung preis für die langfristig erfolgreiche Lancierung eines Produkts: «Man muss von Beginn weg an die Zukunft denken. Und ausprobieren – auch ohne, dass etwas auf Anhieb perfekt ist. Innovation ist ein Prozess.»

Einen Punkt nannten zahlreiche Speaker: Der Nutzer muss immer im Zentrum stehen. «Because the consumers want it, it will happen», so Christian Cederskog von Airbnb. Und schliesslich geht es auch nicht ohne die besten und motiviertesten Mitarbeiter: «Um eine Kultur zu ändern braucht es Menschen, die einen neuen Planeten besiedeln könnten», sagte Jay Simons von Atlassian. Die Inhalte beleuchteten unterschiedliche Bereiche der digitalen Transformation, vom Marketing über technische Aspekte bis zu gesellschaftlichen Herausforderungen.

worldwebforum soll auch 2016 weiter an Bedeutung gewinnen
Fabian Hediger, Initiator des worldwebforums, freut sich über die erfolgreiche Konferenz. «Unser Ziel ist es, internationale Innovationsführer nach Zürich zu bringen und konkrete Lösungen aufzuzeigen, wie die Schweizer Wirtschaft am Puls der Zeit bleiben kann. Stets innovativ zu bleiben ist eine grosse Herausforderung, das schaffen hierzulande nur wenige Unternehmen.» Fabian Hediger blickt bereits mit grossen Erwartungen auf das worldwebforum 2016. Auch bei der vierten Austragung werden wieder internationale Top Shots in Zürich erwartet, um ihre wertvollen Erfahrungen zu teilen und zu diskutieren. Und Bruno Sauter, Leiter des Amtes für Wirtschaft des Kantons Zürich, ist heute schon überzeugt: «Zürich hat grosses Potenzial, ein internationaler Hub für digitale Innovationen zu werden.»

Best of Swiss Facebook und Twitter Awards 2015
Anlässlich der Konferenz wurden auch der «Best of Swiss Facebook Award» und der «Best of Swiss Twitter Award» verliehen. Auf der Shortlist standen 25 resp. 10 bekannte Schweizer Brands wie Swatch, Migros, Swiss, Rivella, Feldschlösschen oder Deindeal.

Die Gewinner

·     Best of Swiss Facebook 2015: Feldschlösschen
·     Best of Swiss Twitter 2015: CERN

Die Kriterien
Fabian Hediger, Initiator des worldwebforum: «Beim Ranking war es uns wichtig, eine objektive Darstellung und Bewertung der einzelnen Auftritte hinsichtlich ihrer quantitativen und qualitativen Merkmale zu erreichen.» Die quantitative Beurteilung der einzelnen Facebook-Auftritte fand nach den Kriterien «Range», «Admin Activity» und «Community Response» statt, während sich die qualitative Beurteilung in die Kriterien «Swissness», «Design» und «Content» aufgliedert. Der erfolgreiche Einsatz von Twitter hebt sich grundsätzlich von Facebook ab: Minimalismus vs. Details, Aktualität vs. Qualität, und das alles auf 140 Zeichen – eine Herausforderung die gemeistert sein muss. (mc/pg)

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