Devisen: Schweizer Franken nach SNB-Zinssenkung unter Druck

Devisen: Schweizer Franken nach SNB-Zinssenkung unter Druck
(Bild: Adobe Stock)

Frankfurt – Der Schweizer Franken hat sich am Donnerstag nach der überraschenden Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu den wichtigen Währungen abgeschwächt. So notiert der Euro zur Schweizer Währung so fest wie seit dem vergangenen Juli nicht mehr.

Am späten Nachmittag wird der Euro zu 0,9763 Franken gehandelt, nachdem er am Morgen vor Bekanntgabe des SNB-Entscheids noch klar unter der Marke von 97 Rappen lag. Der US-Dollar legte zur Schweizer Währung ebenfalls deutlich zu, mit 0,8987 Franken kostete er am Nachmittag über einen Rappen mehr als noch am Morgen und notierte damit auf dem höchsten Wert des laufenden Jahres.

Die SNB kam mit ihrer am Vormittag mitgeteilten Leitzins-Senkung um 0,25 Prozentpunkte den grossen Notenbanken wie der EZB und dem Fed zuvor. Die Verantwortlichen der Schweizer Notenbank begründeten den auch für die meisten Experten überraschend erfolgten Schritt mit der seit längerem rückläufigen Teuerung in der Schweiz. Die Zinssenkung unterstütze zudem die wirtschaftliche Entwicklung.

Der Euro gab am Donnerstag dagegen zum US-Dollar deutlich nach. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0859 US-Dollar und damit fast einen Cent weniger als am Morgen. Zwar steuert die amerikanische Zentralbank Fed weiter auf eine Lockerung ihrer straffen Geldpolitik zu, wie nach der Fed-Zinssitzung am Mittwochabend deutlich wurde. Die Währungshüter scheinen es damit aber nicht allzu eilig zu haben. An den Finanzmärkten wird mit einer ersten Lockerung nicht vor dem Sommer gerechnet.

Hinzu kamen am Vormittag schwache Umfrageergebnisse aus der französischen Wirtschaft. Unterstützt wurde der Euro dagegen durch bessere Zahlen aus Deutschland und der Eurozone. Im Währungsgebiet stieg die von S&P Global erhobene Unternehmensstimmung auf den höchsten Stand seit einem dreiviertel Jahr. Die Geschäftstätigkeit habe sich nahezu stabilisiert, kommentierte S&P das Umfrageresultat.

Kursverluste zum US-Dollar erlitt auch das britische Pfund. Die Notenbank des Vereinigten Königreichs hielt wie zuletzt auch die US-Zentralbank und die EZB an ihrer straffen Linie fest. Notenbankchef Andrew Bailey erklärte, man sei noch nicht an dem Punkt angelangt, an dem die Zinsen gesenkt werden könnten – man bewege sich aber in die richtige Richtung.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2169 Dollar gehandelt. Das waren 17 Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/ps)

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