US-Schluss: Leichter Rückschlag von den Rekordständen

US-Schluss: Leichter Rückschlag von den Rekordständen

New York – Weiter fallende Ölpreise haben die US-Aktienmärkte am Montag belastet. Sowohl der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent als auch für Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) rutschten auf neue Fünfjahrestiefstände und zogen die Aktienkurse der schwergewichtigen Ölkonzerne mit nach unten. Pharmawerte waren dagegen nach einer neuen Übernahme gefragt.

Der Leitindex Dow Jones Industrial ging 0,59 Prozent tiefer bei 17 852,48 Punkten aus dem Handel. Der umfassendere S&P-500-Index rutschte um 0,73 Prozent auf 2060,31 Punkte ab. Vor dem Wochenende hatte ein überraschend stark ausgefallener Arbeitsmarktbericht aus den USA den wichtigsten Indizes an der New Yorker Börse noch neue Rekordstände beschert. Auch an der Computerbörse Nasdaq überwogen am Montag die Verluste: Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,77 Prozent auf 4278,34 Punkte. Auch der Index der 100 wichtigsten Werte an der Nasdaq schloss damit aber klar über seinem Tagestief.

Zum Handelsauftakt waren die Indizes noch auf der Stelle getreten. Für viele Investoren hielten sich die Vorteile einer starken US-Wirtschaft und die Nachteile einer damit verbundenen möglicherweise früheren Zinswende aktuell die Waage, sagte Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets. Für Craig Erlam vom Broker Alpari UK hatten negative Daten aus Asien die Stimmung etwas gedämpft und Gewinnmitnahmen ausgelöst. Längerfristig sieht der Marktstratege aber noch weiteres Aufwärtspotenzial für US-Aktien.

Mit dem Ölpreis rutschten nun die Papiere des Ölkonzerns Chevron im Dow um 3,67 Prozent auf 106,80 US-Dollar ab, die Aktien von ExxonMobil verloren 2,26 Prozent. Im S&P-500-Index liessen die Öldienstleister kräftig Federn. Am Indexende brachen die Aktien von Denbury Resources um 10,09 Prozent ein, Newfield Exploration gaben 8,47 Prozent ab. Schlumberger fielen 3,38 Prozent, Halliburton 4,41 Prozent.

Tagesverlierer im Dow war aber die McDonald’s-Aktie mit einem Minus von 3,84 Prozent auf 92,61 Dollar. Der Fastfood-Riese erschreckte die Börse mit einer Gewinnwarnung für das vierte Quartal. Neben der Absatzschwäche in den USA, wo vor allem die jüngeren Kunden immer stärker auf Bio-Fastfood der Konkurrenz setzen, kämpft McDonald’s weiter mit den Folgen eines Gammelfleisch-Skandals in China. Die Papiere des Baumaschinenherstellers Caterpillar verbilligten sich deutlich um 3,57 Prozent. Analyst Lawler nannte hier die Daten aus China als Belastungsfaktor.

Merck & Co rückte mit einem Milliardenzukauf die Medizinbranche wieder in den Blick. Der Pharmakonzern bietet für den Antibiotika-Hersteller Cubist Pharmaceuticals 102 Dollar je Aktie. Die Transaktion, auf die sich beide Seiten bereits verständigt haben, hat ein Volumen von 8,4 Milliarden Dollar. Die Merck-Aktie kletterte im Dow gegen den Negativtrend mit 0,63 Prozent ins Plus, Cubist-Papiere sprangen an der Nasdaq um 35,29 Prozent auf 100,60 Dollar hoch. Im Kielwasser zählten auch Biotech-Aktien zu den Favoriten: Tagesgewinner im S&P-500-Index waren Celegene mit plus 3,56 Prozent.

Der Euro stabilisierte sich im New Yorker Geschäft und wurde bei 1,2315 Dollar gehandelt. Im europäischen Geschäft war die Gemeinschaftswährung zunächst bis auf 1,2247 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit August 2012 gefallen. Am US-Rentenmarkt gewann die richtungweisende zehnjährige Staatsanleihe 14/32 auf 99 29/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,26 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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