US-Schluss: Gewinne – US-Wirtschaft sorgt für neue Rekorde

US-Schluss: Gewinne – US-Wirtschaft sorgt für neue Rekorde

New York – Ein starkes Wirtschaftswachstum in den USA hat den US-Aktienmarkt vor dem Wochenende noch einmal auf Höhenflug geschickt. Dank überraschend starker Daten zum Wirtschaftswachstum im dritten Quartal stiegen die Standardindizes an der Wall Street auf neue Höchstwerte. Der Dow Jones Industrial setzte sein neues Rekordhoch bei 16 287,84 Punkten, während der breitere S&P 500 bei 1823,75 Punkten eine neue Bestmarke erreichte. Die Indizes hatten bereits in den vergangenen Tagen im Zuge der Entscheidungen der US-Notenbank Fed neue Rekorde aufgestellt.

Zum Wochenschluss schloss der Dow mit plus 0,26 Prozent auf 16 221,08 Punkte, der S&P gewann 0,49 Prozent auf 1818,53 Punkte – in beiden Fällen erneut neue Schlussrekorde. Kurz vor dem Schluss reduzierten die beiden Börsenbarometer ihre Gewinne. Händler sahen den Grund im sogenannten «Hexensabbat»: Dann laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus, was zu deutlichen Schwankungen auch bei Schwergewichten führen kann.

Auf Wochensicht hat der Leitindex Dow 2,96 Prozent gewonnen und damit so viel wie seit Mitte September nicht mehr. Der S&P legte seit Montag um 2,43 Prozent zu – zuletzt hatte er im Juli stärker angezogen. Der technologielastige Nasdaq 100 lag am Freitag ebenfalls deutlich im Plus mit 0,93 Prozent bei 3531,19 Punkten.

Im dritten Quartal hatte die US-Wirtschaft einen stärkeren Wachstumsschub erhalten als bislang gedacht. Die Wirtschaftsleistung stieg auf das Jahr hochgerechnet um 4,1 Prozent. Das war der stärkste Zuwachs seit Ende 2011. Bisher war von einem Wachstum um annualisiert 3,6 Prozent ausgegangen worden. «Diese nach oben revidierte Wachstumszahl war wirklich sehr positiv», sagte ein Portfoliomanager in San Francisco. «Es unterstreicht die Beweggründe für die Massnahmen der Fed im Lauf der Woche.» Die US-Notenbank glaube nun daran, dass die US-Wirtschaft so langsam auf eigenen Füssen stehen könne.

Nike-Titel rutschten trotz guter Zahlen um 1,18 Prozent ab. Damit waren die Papiere des US-Sportartikelherstellers zweitschwächster Wert im Dow. Von September bis November stieg der Umsatz des Adidas-Rivalen um 8 Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar (4,7 Mrd Euro). Der Gewinn zog im zweiten Geschäftsquartal um 40 Prozent auf gut eine halbe Milliarde Dollar an. Auch darüber hinaus sah es gut aus, die Bestellungen bis April wuchsen kräftig. Analysten zeigten sich denn auch vom Quartalsbericht überzeugt. Allerdings hat der Kurs der Aktien im laufenden Jahr bereits knapp 50 Prozent zugelegt – damit gehören die Titel im US-Leitindex zu den besten drei Werten.

Boeing-Papiere lagen lange Zeit an der Spitze im Dow, mussten den Spitzenplatz zum Schluss aber wieder abgeben mit einem Plus von 1,11 Prozent. Die asiatische Fluggesellschaft Cathay Pacific will 21 Exemplare der Maschinen des Flugzeugbauers vom Typ 777-9X kaufen, zur Lieferung ab 2021. Ohne die üblichen Rabatte im zweistelligen Prozentbereich kommt die Bestellung auf ein Bruttovolumen von 7,5 Milliarden US-Dollar. Wie in London gewannen die Aktien von Carnival auch in New York – die Titel schlossen 2,10 Prozent im Plus. Die Zahlen zum vierten Geschäftsquartal des Kreuzfahrtanbieters wurden von Analysten gelobt.

Massive Abschreibungen, maue Verkäufe: Blackberry häufte im dritten Geschäftsquartal Rekordverlust von 4,4 Milliarden US-Dollar an, der Umsatz halbierte sich fast. Doch die Aktie des schwer angeschlagenen Smartphone-Pioniers zog in New York kräftig um 15,52 Prozent an. Grund war die angestrebte Zusammenarbeit in der Produktion mit Apple-Auftragsfertiger Foxconn. Das soll Kosten und Risiken in der unprofitablen Sparte senken.

Die Übernahmepläne des Datenbankspezialisten Oracle für den Softwarehersteller Responsys liess dessen Papiere um 40,01 Prozent auf 27,33 Dollar hochschiessen. Der SAP-Rivale will 27 Dollar je Aktie und damit 1,5 Milliarden Dollar insgesamt hinblättern. Aktien des Softwareherstellers Red Hat sprangen um 14,49 Prozent in die Höhe, weil die Zahlen zum dritten Geschäftsquartal dank starker Nachfrage von Behörden in Europa und den USA überzeugt hatten. Der Konzern hob zudem seine Gewinnprognose an. (awp/mc/ps)

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