Adecco 2004: Durchschnittlicher Reingewinn von 336 Mio EUR erwartet

Nachdem die Konkurrenten wie Manpower, Randstad, Vedior etc. in ihren
Viertquartalszahlen ausnahmslos einen guten organischen Umsatzzuwachs
verzeichneten, dürfte das auch bei Adecco der Fall sein. Namentlich in
Frankreich, wo Adecco ca. einen Drittel des Umsatzes generiert, sind
die Temporärvolumen im Vorjahresvergleich im November und Dezember 2004
um 1,2% bzw. 6,3% gestiegen. Mit einem weiteren Anstieg von 1.1% im
Januar und 1.4% im Februar bewegt sich dieser Indikator nun schon seit
fünf Monaten im Plus, nachdem er zuvor seit Mai 2001 fast jeden Monat
negativ war.

Die Zahlen

2004
In Mio EUR AWP-Konsens 2003A
Umsatz 16’969 16’250
EBITA 533 514
Reingewinn 336 305

Q4 2004E
In Mio EUR AWP-Konsens Q403A
Umsatz 4’421 4’135
EBITA 186 103
Reingewinn 109 60

Ertrag aufgebessert
Adecco
habe «das Zeug durchzustarten», schrieb die «Finanz und wirtschaft» in
ihrer Ausgabe vom 10. März. Die Basisgeschäfte seien intakt. Ergänzende
Dienstleistungen sollten den Ertrag aufgebessert haben. Neue
Spartenleiter wurden eingesetzt.

Verzögerung durch informelle Untersuchung
Einer
Meldung vom 8. März zufolge hat die US-Börsenaufsicht SEC ihre
Untersuchung der «Bilanzprobleme» beim weltgrössten
Temporärarbeitsvermittler beendet und empfiehlt keine Strafmassnahmen.
Die SEC hatte letzten Sommer eine informelle Untersuchung zu jenen
Ereignissen eingeleitet, die im Januar 2004 dazu geführt hatte, dass
Adecco den Geschäftsbericht für das vergangene Jahr nicht im
geforderten Zeitrahmen vorlegen konnte. Insgesamt kostete diese «Übung»
ca. 100 Mio EUR (hauptsächlich Prüfungs- und Beraterhonorare).

US Sammelklage

Endgültig
ausgestanden ist die Buchhaltungsaffäre für Adecco allerdings noch
nicht. Wie Adecco-Sprecher Axel Schafmeister bestätigte, ist in den USA
eine Sammelklage gegen das Unternehmen und einige leitende Manager und
Ex-Manager hängig. Käufer von Adecco-Wertpapieren klagten dabei auf
Schadenersatz in nicht genannter Höhe.

Untersuchungen abgeschlossen

Auch
die Schweizer Börse SWX hatte Ermittlungen wegen möglichen Verstosses
gegen die Ad-hoc-Publizität eingeleitet. SWX-Sprecher Werner Vogt sagte
auf Anfrage, diese Untersuchungen seien abgeschlossen. Die Resultate
könnten allerdings derzeit nicht veröffentlicht werden, da die
Rechtsmittelfristen noch nicht abgelaufen seien.(awp/mc/th)

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