Aktienfokus: ABB dank starken Quartalszahlen weiter im Aufwind

Dass der Umsatz als einzige Kennziffer etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, begründet ABB mit der Zunahme von Grossaufträgen, bei welchen der Umsatz erst in späteren Quartalen verbucht wird. Entsprechend lag der Auftragseingang sehr deutlich über den Erwartungen, und in Analystenkreisen wird die «Umsatzschwäche» auch nicht bemängelt.


Bis um 10.05 Uhr klettern ABB um 0,35 CHF oder 2,3% auf 15,80 CHF (bisheriges Tageshoch 16,15 CHF), gehandelt sind gut 9,7 Mio Titel. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert 0,18% höher bei 7’829 Punkten.


Prognosen auch mit EBIT und Reingewinn übertroffen
ABB hat auch mit dem EBIT und dem Reingewinn die Prognosen klar geschlagen. Als Haupt-Positivpunkte werde in Marktkreisen nebst dem starken Auftragseingang die mittlerweile hohe EBIT-Marge sowie die Stärkung der Bilanz gesehen, wo erstmals wieder eine Netto-Cashposition ausgewiesen wurde.


Tiefer Umsatz nicht negativ
Für ZKB-Analyst Mark Diethelm ist der tiefer als erwartet ausgefallene Umsatz nicht negativ, da der Auftragseingang stark ausgefallen sei und für ein weiterhin positives Marktumfeld spreche. In diese Richtung äusserte sich auch ABB bezüglich Ausblick für das Gesamtjahr.


Hohe Zuversicht der Kunden
Gemäss Vontobel-Analyst Panagiotis Spiliopoulos sieht die Zukunft von ABB nicht zuletzt dank dem starken Cashflow verheissungsvoll aus. Die starke Zunahm von Grossaufträgen signalisiere die hohe Zuversicht auch der Kunden in ihre eigene Zukunft. ABB verfüge zudem über die finanzielle Flexibilität, um den Bereich Robotics auf Vordermann zu bringen und Übernahmen zu tätigen.


Diethelm nannte weiter die Gewinnqualität von ABB «ausgezeichnet». Der EBIT sei zwar durch einen ausserordentlichen Gewinn über 34 Mio USD beeinflusst worden, was aber durch ähnlich hohe Restrukturierungskosten wettgemacht worden sei.


Gute Visibilität im Hinblick auf Gewinnmargen
Weiter wurde in Analystenkreisen darauf hingewiesen, dass der starke Bestellungseingang in den Bereichen Energietechnikprodukte und Automationsprodukte vor allem aufgrund von Basisaufträgen (bis 15 Mio USD) zustandegekommen sei. Dies ermögliche eine anhaltend gute Visibilität im Hinblick auf die Gewinnmargen und die Verbesserung des Cashflows.


Sehr gute Profitabilität
Händler bezeichnen die Profitabilität im zweiten Quartal als sehr gut. Selbst nach Ausklammerung ausserordentlicher Gewinnbeiträge könne sich das Ergebnis sehen lassen; das Verfehlen auf Umsatzebene gehe ebenfalls in Ordnung. Einziger Wermutstropfen sei die Entwicklung der Sparte Power Systems. Offenbar seien einige Aufträge noch nicht umsatzwirksam geworden, diese könnten sich allerdings im laufenden Quartal in positiver Weise im Ergebnis niederschlagen. (awp/mc/ar)

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