Aktienfokus: SEZ nach enttäuschendem Auftragseingang im Q2 unter Druck

Bezüglich Umsatz ist SEZ den Markterwartungen gerecht geworden, enttäuscht hat dagegen der stärker als erwartet ausgefallene Einbruch beim Auftragseingang. Analysten haben zwar eine vorübergehende Flaute im Auftragsbuch erwartet, sind aber vom Ausmass des Rückgangs überrascht.


Aktie notiert 5,1 Prozent tiefer
Um 11.00 Uhr notieren SEZ bei grossen Handelsvolumen 5,1% tiefer auf 33,20 CHF. Damit hat sich die Aktie im Verlauf des Vormittags von ihren Tagestiefstständen (31,85 CHF) lösen können. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI steht derweil 0,55% im positiven Bereich.


Starker Rückgang bei den Auftragseingängen überraschte
Analysten zeigen sich unisono überrascht vom starken Rückgang bei den Auftragseingängen. Die Bank Vontobel will beispielsweise ihre Schätzungen zu SEZ vorerst um rund 5-10% senken und zudem das Kursziel (derzeit 47 CHF) überprüfen. Helvea senkt ihre Umsatzschätzung für das Gesamtjahr um 7-9% und die Gewinnprognosen gar um 20-25%.


ZKB reduziert Gewinnschätzungen deutlich
Auch die ZKB hat ihre Gewinnschätzungen für das dritte Quartal ‹deutlich reduziert›, wie es in einem Kommentar der Staatsbank heisst. Sollte sich die Auftragslage gegen Ende des dritten Quartals nicht wieder bessern, würden sich weitere Gewinnreduktionen für die Jahre 2007 und 2008 abzeichnen.


Prognose weder bestätigt noch widerrufen
Sal. Oppenheim glaubt nicht mehr daran, dass SEZ ihre ursprünglichen Finanzziele (Umsatz 400 Mio CHF, Bruttomarge 40%, EBIT-Marge knapp 10%) im laufenden Jahr noch erreichen wird. SEZ selbst hat zu den Auswirkungen der aktuellen Auftragsbaisse auf das Gesamtjahr 2007 noch keine Stellung genommen. CEO Kurt Lackenbucher wollte auf Anfrage die bisherige Prognose der Gruppe weder bestätigen noch widerrufen. Über die Auswirkungen werde SEZ Ende Juli bei Vorlage der detaillierten Halbjahreszahlen informieren, sagte er.


Auftragsflaute sei industriespezifisches
Lackenbucher betonte, dass die momentane Auftragsflaute ein industriespezifisches und kein SEZ-spezifisches Problem sei. Diverse Analysten sehen dies ähnlich und verweisen auf die Auftragslage bei ähnlich ausgerichteten Unternehmen. Sal. Oppenheim hält in diesem Zusammenhang fest, die Zyklizität werde wohl typisch für die Halbleiter-Ausrüstungsbranche bleiben. So werde es nach dem grossen Einbruch in der Branche auch wieder aufwärts gehen; das werde allerdings eher erst im 2008 der Fall sein, so der Kommentar.


Nach wie vor ein interessantes Investment
Mittelfristig ist SEZ gemäss Sal. Oppenheim und Helvea nach wie vor ein interessantes Investment. Die beiden Finanzhäuser halten entsprechend an ihrer ‹Buy›- resp. ‹Accumulate›-Empfehlung fest. (awp/mc/ab)

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