BFS: Über die Hälfte der Studenten kommen aus höheren Schichten

Laut der BFS-Publikation «Studien- und Lebensbedingungen an Schweizer Hochschulen» entstammen 31 Prozent der Studierenden an universitären Hochschulen einer hohen sozialen Schicht, 28 Prozent einer gehobenen, 25 Prozent der Mittelschicht und 16 Prozent niedrigen Sozialschichten.

Fachhochschulen: 22 Prozent von niedrigen Schichten
An den Fachhochschulen sind 22 respektive 27 Prozent der Studierenden Sprösslinge von hohen und gehobenen und 29 respektive 22 Prozent von mittleren und niedrigen Schichten. Die soziale Schicht definiert sich anhand der beruflichen Stellung und Bildung der Eltern.

Fächerbedingte Unterschiede
An den Universitäten weisen die Fächer Medizin und Pharmazie, technische und Wirtschaftswissenschaften die höchsten Anteile von Studierenden aus hohen Sozialschichten auf. In den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften sind sie geringer. An den Fachhochschulen sind die hohen Schichten vor allem bei Design und bildender Kunst stark vertreten, bei Chemie, life sciences sowie Technik und TI schwächer.

Nebenerwerbstätigkeit bei 77 Prozent
77 Prozent der Studierenden gehen neben dem Studium einer Erwerbsarbeit nach. Jede zweite Person gibt an, aus finanzieller Notwendigkeit oder um unabhängiger von den Eltern zu sein nebenher Geld zu verdienen. Im Schnitt wenden Studierende 38 Stunden in der Woche für`s Studium auf und 7 Wochenstunden für Erwerbstätigkeit.

38 Prozent wohnen noch zuhause
38 Prozent der Studierenden wohnt bei den Eltern, 4 Prozent in einem Studentenwohnheim, 24 Prozent in Wohngemeinsachaften, und der Rest in Wohnungen allein oder mit Partner(in). Studierende, die ausserhalb des Elternhauses wohnen, geben monatlich im Schnitt 1900 Franken, jene, die bei den Eltern wohnen 1300 Franken aus.

Familie finanziert grössten Teil der Ausgaben
Im Schnitt deckt der Beitrag der Familie mehr als die Hälfte der Gesamtausgaben der Studierenden ab. Bei hohen Schichten sind es 63, bei niedrigen 45 Prozent. Die Einnahmen aus Erwerbsarbeit decken 36 Prozent der Ausgaben.

Ausbildungsbeihilfen für weniger als 20 Prozent
Weniger als 20 Prozent der Studierenden erhalten Ausbildungsbeihilfen (Stipendien, Darlehen). 7 Prozent aus den hohen, 30 Prozent aus niedrigen Schichten bekommen solche Beihilfen.

Private Kredite zusätzlich zu Ausbildungsbeihilfe für 5 Prozent
Trotz Studienbeihilfen haben einige der Bezüger finanzielle Probleme (vor allem solche, die nur Darlehen erhalten). 5 Prozent der Studierenden mit Ausbildungsbeihilfen nehmen noch einen privaten Bankkredit zur Finanzierung ihres Studiums auf. Von den übrigen Studierenden verschulden sich weniger als 2 Prozent bei einer Bank.

Publikation erscheint erst im Februar 2007
Die Publikation «Studien und Lebensbedingungen an Schweizer Hochschulen» erscheint erst im Februar 2007, aber das BFS veröffentlichte im vorab die wichtigsten Ergebnisse. Die Studie vertieft die Ergebnisse einer ersten Publikation zur sozialen Lage der Studierenden von Anfang 2006. (awp/mc/ar)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert