BNP Paribas verdient deutlich mehr – Filialgeschäft enttäuscht

Vor allem die vergleichsweise schwache Entwicklung im Filialgeschäft enttäuschte. Der Gewinn sei 2006 um ein Viertel auf 7,3 Milliarden Euro geklettert, teilte die im EuroSTOXX 50 notierte Bank am Donnerstag in Paris mit. Bei den Erträgen verzeichnete die Bank unter anderem getrieben durch die Übernahme der italienische Privatkundenbank BNL ein Plus von 28 Prozent auf 27,9 Milliarden Euro. Die Aktie der Bank fiel am Donnerstag um mehr als drei Prozent.


Nur noch mit «Outperform» eingestuft
Die Experten der Investmentbank Cheuvreux nahmen die Aktie von ihrer Empfehlungsliste und stufen sie nur noch mit «Outperform» ein. Die Analysten monierten neben dem in allen Sparten schlechter als erwartet ausgefallenen operativen Ergebnisses vor allem die Dividende. Sie hatten mit einem stärkeren Anstieg als den 19 Prozent auf 3,10 Euro gerechnet. Auch die Analysten der ABN Amro zeigten sich enttäuscht über die Ertragszusammensetzung. Vor allem das heimische Filialgeschäft habe enttäuscht. Zudem habe BNP Paribas von einigen steuerlichen Sondereffekten profitiert, so dass der Gewinn besser aussehe als er eigentlich ist.


Gewinn von 7,3 Milliarden Euro
Mit dem Gewinn von 7,3 Milliarden Euro verdiente die französische Grossbank fast so viel wie die UBS , die im vergangenen Jahr auf umgerechnet rund 7,5 Milliarden Euro kam. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank konnte ihren Gewinn zwar stärker als die beiden Konkurrenten steigern, verdiente aber mit sechs Milliarden Euro deutlich weniger. Anders als bei der Deutschen Bank liegt der Schwerpunkt bei der BNP Paribas vor allem im Geschäft mit Privatkunden. Daher wird die französische Bank an der Börse trotz des Abschlags am Donnerstag mit einem Marktwert von rund 78 Milliarden Euro rund 40 Prozent höher bewertet als der deutsche Branchenprimus.


Auslandgeschäft
Der Anteil der im Ausland erzielten Erträge bei der BNP Paribas sei im vergangenen Jahr auf 52 (2005: 45) Prozent gestiegen. Dies sei vor allem auf die Übernahme der BNL in Italien zurückzuführen. Die BNP hatte zuletzt immer wieder betont, im Ausland auch durch Übernahmen weiter wachsen zu wollen. Sie wird am Aktienmarkt immer wieder als möglicher Käufer der Commerzbank genannt. Bei den einzelnen Sparten konnte vor allem das Investmentbanking den Ertrag in 2006 deutlich ausbauen, während vor allem das französische Geschäft mit Privatkunden vergleichsweise langsam wuchs. (awp/mc/gh)

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