Bucher 2009: Umsatz bricht um ein Viertel ein

Entsprechend geht Bucher für das erste Halbjahr 2010 von einer anhaltend schwachen Nachfrage auf tiefem Niveau aus. Im Geschäftsjahr 2009 sank der Nettoumsatz um 23,2% auf 2’142,1 Mio CHF, währungs- und akquisitionsbereinigt liegt das Minus bei 24,8%. Der Auftragseingang lag um 35,6% tiefer bei 1’797,4 Mio CHF als im Vorjahreszeitraum. Der Auftragsbestand per Ende Jahr betrug 507,0 (843,4) Mio CHF, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Damit wurden die Erwartungen der Analysten beim Umsatz getroffen und beim Auftragseingang nahezu erfüllt. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 2’079 Mio CHF und für den Auftragseingang bei 1’814 Mio CHF.


Nachfrage im Q4 auf tiefem Niveau stabilisiert
Die Finanzkrise mit der einhergehenden Kreditverknappung habe alle Konzernregionen getroffen und vor allem in Osteuropa die Investitionstätigkeit fast vollständig zum Erliegen gebracht, heisst es. Überkapazitäten der Hersteller und hohe Lagerbestände bei Kunden und in den Vertriebskanälen hemmten denn auch die Investitionstätigkeit in den Hauptmärkten von Bucher. Erst im vierten Quartal des Berichtsjahres habe sich die Nachfrage auf tiefem Niveau stabilisiert und zeige vereinzelt Tendenzen einer leichten Erholung.


Kuhn Group: Auftragseingang bricht um 40 Prozent ein
Die umsatzstärkste Division, die Kuhn Group, erzielte mit spezialisierten Landmaschinen einen 14,2% geringeren Umsatz von 948,4 Mio CHF. Die Akquisitionen der Ballenpressen sowie der Pflanzenschutzspritzen trugen 13,5% zum Umsatz bei. Der Auftragseingang nahm infolge der starken Zurückhaltung der Landwirte bei Investitionen, Annullierungen von Aufträgen aus dem Vorjahr sowie hoher Lagerbestände bei Importeuren und Händlern um 39,9% auf 735,4 Mio CHF ab.


Auch Bereiche Municipal und Hydraulics unter Druck
Bucher Municipal erwirtschaftete mit Kommunalfahrzeugen einen um 21,9% geringeren Umsatz von 452,1 Mio CHF. Der Auftragseingang ging um 17,4% auf 436,5 Mio zurück. Gegen Ende des Berichtsjahres habe sich die Nachfrage auf diesem tieferen Niveau stabilisiert. Bucher Hydraulics war als Zulieferer von hydraulischen Systemlösungen vom konjunkturellen Abschwung besonders stark betroffen. Der Umsatz brach um 35,7% auf 319,8 Mio CHF ein. Der Auftragseingang betrug 276,7 Mio CHF und sank damit um 41,5%, wobei Annullierungen von Aufträgen zu Beginn des Berichtsjahres die Abnahme zusätzlich verstärkten.


Wertberichtigungsbedarf von bis zu 96 Millionen Franken
Aufgrund der Geschäftsentwicklung und den Kosteneinsparungen dürften alle Divisionen beim Konzernabschluss 2009 ein positives Betriebsergebnis vor Wertminderungen auf immaterielle Anlagen aufweisen. Für das Jahresende schätzt der Konzern die notwendigen Wertminderungen auf immaterielle Anlagen bei Kuhn Group und Bucher Hydraulics auf insgesamt 75 Mio bis 95 Mio CHF. Trotz dieser ausserordentlichen Wertminderungen erwartet der Konzern ein positives Betriebsergebnis.


Anhaltend schwache Nachfrage erwartet
Der Konzern rechnet nicht mit einer wesentlichen Verbesserung der konjunkturellen Lage und geht für das erste Halbjahr 2010 von einer anhaltend schwachen Nachfrage auf tiefem Niveau aus. In der zweiten Jahreshälfte könnte eine leichte Erholung einsetzen. Ohne Berücksichtigung der Wertminderungen im Vorjahr erwartet der Konzern für 2010 einen Umsatz und ein Betriebs- und Konzernergebnis in der Grössenordnung des Vorjahrs.


Neue Führungsstruktur
Anfang 2010 etablierte der Konzern eine neue Führungsstruktur. Die Geschäfte mit Produktionsanlagen für Wein (Bucher Vaslin) und für Fruchtsaft (Bucher Foodtech), für Trocknung von Lebensmitteln und Anlagen für die Klärschlammentwässerung (Bucher Drytech) sowie das Handelsgeschäft mit Traktoren und Landmaschinen in der Schweiz (Bucher Landtechnik) wurden im neuen Bereich Bucher Specials als unabhängige Einzelgeschäfte zusammengefasst. Mit diesem Schritt soll diesen Tätigkeitsgebieten mehr Gewicht gegeben werden und gezielter auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Kundensegmente ausgerichtet werden. Die Leitung von Specials übernimmt Philip Mosimann, Präsident der Konzernleitung. (awp/mc/ps/05)

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