Entsprechend geht der Konzern nun für das Geschäftsjahr von einem Umsatz leicht unter Vorjahresniveau aus. Die konjunkturelle Erholung im ersten Halbjahr habe sich auch im dritten Quartal fortgesetzt, schreibt Bucher in einer Mitteilung am Dienstag In den USA erholte sich die Nachfrage rasch und deutlich, während sich die Länder in Westeuropa je nach Absatzmarkt unterschiedlich entwickelten. In Osteuropa hingegen belebte sich das Geschäft nur zögerlich. Die hohe Verschuldung der Industriestaaten sowie starke Währungsturbulenzen liessen grosse Unsicherheiten über die Nachhaltigkeit des Aufschwungs aufkommen. Die massive Schwäche des Euros, Dollars und anderer Hauptwährungen des Konzerns belastete die Kennzahlen in Franken.
Auftragseingang zieht um 19 Prozent an
Der Umsatz ging denn auch in den ersten neun Monaten 2010 um 6,7% auf 1’511,9 Mio CHF zurück. Bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte sank der Umsatz um 2,8%. Der Auftragseingang zog dagegen um 19,0% auf 1’533,7 Mio CHF an, währungs- und akquisitionsbereinigt bedeutet das ein Plus um 23,9%. Das Geschäft der umsatzstärksten Division Kuhn Group war geprägt von steigenden Preisen für Rohstoffe und landwirtschaftliche Erzeugnisse. Infolge des vorsichtigen Investitionsverhaltens der Landwirte wirkten sich diese positiven Entwicklungen in der Berichtsperiode noch nicht ganz aus, so das Unternehmen.
Westeuropa-Nachfrage weiterhin verhalten
In den USA belebte sich die Nachfrage weiter, blieb jedoch in Westeuropa verhalten. Wenn auch noch auf tiefem Niveau waren positive Tendenzen in den grossen, osteuropäischen Ländern, wie in Russland und der Ukraine, sichtbar. Die starke Abschwächung des Dollars gegenüber dem Euro belastete die Exporte aus Europa. In diesem Umfeld wurde der Auftragseingang der Kuhn Group um 26,7% auf 634,8 Mio CHF gesteigert. Der Umsatz sank um 13,7% auf 657,9 Mio CHF. Das spätzyklische und kapitalintensive Geschäft mit Maschinen zur Herstellung von Glasbehältern (Emhart Glass) konnte die Talsohle überwinden. Der Auftragseingang der Division übertraf den Vorjahreswert um 6,2% und betrug 191 Mio CHF. Der Umsatz von 173,2 Mio CHF lag um 16,7% unter dem Vorjahr.
Bucher Municipal behauptet sich
Bucher Municipal behauptete sich im rückläufigen Marktumfeld. Der Auftragseingang stieg 0,4% auf 274,0 Mio CHF. Der Umsatz nahm um 1,9% auf 258,8 Mio CHF ab. Mit unveränderten Währungsrelationen und ohne Berücksichtigung der Wertminderung des Vorjahres von 86 Mio CHF, geht der Konzern für das Gesamtjahr 2010 von einem Umsatz leicht unter und einem Betriebs- und Konzernergebnis über dem Vorjahr aus.
Aktie gerät unter Druck
Bei der Präsentation der Halbjahreszahlen im August hiess es noch, dass ohne Berücksichtigung der Wertminderungen von 2009 insgesamt mit einem Umsatz, einem Betriebs- und einem Konzerngewinn in der Grössenordnung des Vorjahres zu rechnen sei. Bucher legte die Zahlen unerwartet während des Börsenhandels vor. Die Aktie sank daraufhin deutlich. Gegen 16.45 Uhr notieren die Titel 5,9% tiefer bei 153,40 CHF. Das Tagestief liegt bei 151 CHF. (awp/mc/ps/23)
