Bundesratswahl: Widmer-Schlumpf statt Blocher gewählt

Widmer-Schlumpf, die Tochter des früheren Bundesrates Leon Schlumpf, war von SP, CVP und den Grünen ins Rennen geschickt worden. Offiziell wurde ihre Kandidatur in der Vereinigten Bundesversammlung am Mittwoch nicht mitgeteilt.


Schmid bleibt
SVP-Fraktionspräsident Caspar Baader kündigte an, dass die SVP nochmals mit Blocher antreten werde, falls Widmer-Schlumpf die Wahl nicht annehme. Derweil bekräftige SVP-Präsident Ueli Maurer, dass seine Partei in die Opposition gehen werde, falls Blocher nicht mehr dem Bundesrat angehöre. Gewählte SVP-Bundesräte gehörten in diesem Falle nicht mehr zur Fraktion. Davon liess sich der mit guten 201 Stimmen wiedergewählte Bundesrat Samuel Schmid – wie mehrmals angekündigt – nicht beeindrucken. Er liess sich zusammen mit den anderen fünf wiedergewählten Bundesräten vereidigen und trat somit die neue Amtsperiode an.


Couchepin zum zweiten Mal Bundespräsident
Pascal Couchepin wurde anschliessend zum Bundespräsidenten für das Jahr 2008 gewählt. Die Vereinigte Bundesversammlung gab 65-jährigen Walliser Freisinnigen 197 Stimmen. Er wird Nachfolger von SP-Bundesrätin Micheline Calmy-Rey und übernimmt das hohe Amt zum zweiten Mal.


Die Wahl des Vizepräsidenten des Bundesrates wurde verschoben, bis klar ist ob Wimder-Schlumpf die Wahl annimmt und damit Blocher definitiv nicht mehr Bundesrat ist. Turnusgemäss sollte Blocher ins Vizepräsidenten gewählt werden. Blocher hüllte sich nach seiner Nichtwahl in Schweigen. Er verbrachte den Sitzungsunterbruch im Parlament zusammen mit der SVP-Fraktion im Bundeshaus-Saal 87. Nach Ende der Sitzung verliess Blocher schweigend den Raum.


Corina Casanova neue Bundeskanzlerin
Einen zweiten Erfolg konnte Mitte-Links in der Bundeskanzlerwahl verbuchen: Die National- und Ständeräte wählten Corina Casanova zur Nachfolgerin von Annemarie Huber-Hotz. Die von der CVP portierte und von links unterstüzte 51-jährige Vizekanzlerin erhielt 124 von 244 gültigen Stimmen


Merz im Hoch
Von den sechs wiedergewählten Bundesratsmitgliedern machte Hans-Rudolf Merz mit 213 Stimmen das beste Resultat. Es folgten Pascal Couchepin (205) und Schmid. Unter 200 Stimmen blieben Doris Leuthard (160), Moritz Leuenberger (157) und Micheline Calmy-Rey (153). Widmer-Schlumpf wurde im 2. Wahlgang mit 125 Stimmen gewählt. Blocher erzielte nur 115 Stimmen. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert