Buru hält gut 40% des Aktienkapitals der Cham Paper Group

Nach Ablauf der Angebotsfrist am 20. Januar seien 1’369 Namenaktien der Cham Paper Group – oder 0,31% aller 447’943 Aktien auf welche sich das Angebot bezieht – angedient worden, teilte die mit der Durchführung des Angebots betraute Bank am Bellevue am Donnerstag mit. Buru erklärte das Angebot unter Vorbehalt der Angebotsbedingungen für zustande gekommen.


173,40 CHF je Aktie geboten
Die private Beteiligungsgesellschaft hatte im vergangenen November von den bisherigen Aktionären Kähli Holding und Golden Peaks des Finanzinvestors Adriano Agosti rund 9 Prozent des Aktienkapitals der Cham Paper übernommen. Den übrigen Aktionären bot Buru 173,40 CHF je Aktie, praktisch gleich viel wie Kähli und Golden Peaks. Die 40,06% oder die 297’057 Aktien, welche Buru und mit ihr im Hinblick auf dieses Angebot in gemeinsamer Absprache handelnden Personen nun hält, enthalten namentlich 39’311 Aktien, die von Heinz Buhofer direkt gehalten werden.


Auch bei Kardex und Schaffner investiert
An Buru sind verschiedene Mitglieder der Familie Buhofer beteiligt. Die Gesellschaft ist neben Cham Paper Group auch bei Kardex und Schaffner investiert. Das definitive Zwischenergebnis wird am 25. Januar veröffentlicht. Die Nachfrist für das Angebot läuft während zehn Tagen ab dem 26. Januar bis zu 8. Februar 2010.


Markt unterschätzt Ertragspotenzial des Unternehmens
Laut einem Kommentar der Bank Vontobel «unterschätzt der Markt nach wie vor das künftige Ertragspotenzial des Unternehmens». Die Neupositionierung als Nischenakteur in der Branche für Spezialpapiere sei nun abgeschlossen und das Unternehmen dürfte im Geschäftsjahr 2010 seine Kapitalkosten wieder hereinholen. Angesichts dessen schein die aktuelle Bewertung zu niedrig. Vontobel bekräftigt deshalb das «Buy»-Rating mit einem Kursziel von 275 CHF. Dessen ungeachtet geben Cham Paper Group am Donnerstagvormittag 1,9% auf 203,10 CHF ab. 


Cham Paper will Produktionsvolumen 2010 wieder steigern
Die Cham Paper Group will 2010 zumindest wieder die Produktionsvolumen erreichen, die das Unternehmen vor der Krise erzielt hatte. «Allerdings wagen wir es noch nicht, genaue Prognosen dazu abzugeben», erklärte CEO Peter Studer im Interview mit «Stocks» (Vorabdruck; Ausgabe vom 22.01.). Im Krisenjahr 2009 seien in den drei Werken der Gruppe 180’000 Tonnen produziert worden, dies bei einer Kapazität von 250’000 Tonnen.


EBIT-Marge: Rückkehr zu «normalem Zyklus»
Bei der EBIT-Marge strebt die Gruppe über einen «normalen» Zyklus einen Wert zwischen fünf und zwölf Prozent an. Jedoch sei es im aussergewöhnlich schwierigen Krisenjahr 2009 primär darum gegangen, das Überleben des Unternehmens zu sichern sowie einen freien Cashflow und ein positives operatives Ergebnis zu erwirtschaften, so Studer. Detaillierte Zahlen für das abgelaufene Jahr würden dann am 17. März publiziert.


Ausschau nach Übernahmen
Weiter hält Cham Paper seit Kurzem wieder nach Übernahmen Ausschau. Die liquiden Mittel, die der Gruppe seit dem Verkauf der Immobiliensparte vor fast einem Jahr zur Verfügung stehen, hätten zunächst als Sicherheitspolster zur Wahrung der finanziellen Liquidität gedient. «Erst seit einigen Monaten halten wir unsere Augen wieder offen, um dank unserer soliden Finanzlage am Konsolidierungsprozess in unserer Branche mitzuwirken», sagte Studer.


Buru-Angebot «Bekenntnis zu Cham Paper»
Investitionen und Zukäufe würden in erster Linie auf neue Oberflächentechnologien oder nachgelagerte Verarbeitungsprozesse ausgelegt. «Wir definieren derzeit eine mittelfristige Akquisitionsstrategie, gemäss der wir gezielt Objekte suchen wollen», so Studer. Das Übernahmeangebot der Buru Holding sieht Studer als ein Bekenntnis zu Cham Paper. «Es ist uns offenbar gelungen, das Verständnis für unsere neue Strategie und Produktpalette von Spezialpapieren zu fördern.» Seit letztem Sommer sei das Interesse institutioneller Anleger an der Gruppe gestiegen. (awp/mc/pg/ps/07)

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