CH-Eröffnung: Leicht negativ – UBS nach Gewinnwarnung leicht negativ

Im Fokus stehen vor allem die Aktien der UBS nach einer Gewinnwarnung im Zusammenhang mit den US-Subprimehypotheken und der Ankündigung von diversen Massnahmen zur Stärkung der Kapitalbasis. Das UBS-Papier hält sich mit einem Minus von knapp 1% aber relativ gut. Ansonsten sei es eher ruhig, heisst es in Handelskreisen. Die Vorgaben geben laut Händlern keine grossen Impulse: Der Dow Jones hatte sich am Freitag nach dem Europa-Schluss kaum noch bewegt, und auch die asiatischen Börsen tendierten am Montag-Morgen uneinheitlich. Vor der Zinsentscheidung am Dienstag in den USA dürften sich die Börsianer ohnehin zurückhalten, sagten Händler.


Das Blue Chips Barometer SMI verliert bis 09.35 Uhr noch 1,24 Punkte bzw. 0,01% auf den Stand von 8`798,41 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) legt 0,11% zu auf 1`337,35 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) büsst 0,06% auf 7146,02 Zähler ein.


Nach dem gestrigen Berichten der SonntagsZeitung nicht ganz überraschend, hat die UBS am Montagmorgen die Investoren mit einer Gewinnwarnung in grösserem Stil erschreckt. Die Bank rechnet neu mit einem Verlust im vierten Quartal, vielleicht gar im ganzen Jahr 2007. Grund sind weitere Abschreibungen in der Grössenordnung von 10 Mrd USD vor allem im US-Hypothekenbereich. Die UBS hat allerdings gleichzeitig mehrere Massnahmen zur Verstärkung der Kapitalbasis bekannt gegeben. Unter anderem steigen ausländische Investoren (u.a. Regierung von Singapur) mittels Kapitalerhöhung ein, zudem will die Bank anstelle die Bardividende durch eine Aktiendividende ersetzen.


Vorbörslich waren sich die Marktteilnehmer uneinig, wie sich die Aktie heute entwickeln würde, es gab denn auch nur vereinzelte Geschäfte. Händler erwarteten Verluste von fünf oder mehr Prozent in der Eröffnungsphase. Eröffnet hat die Aktie dann mit einem Minus von 3,2%, danach hat sich deutlich erhöht und notiert derzeit lediglich noch 0,9% tiefer auf 56,70 CHF. Der Abschreiber sei zwar massiv hoch ausgefallen, die Eigenkapitalposition bleibe aber nach der Kapitalerhöhung sehr stark, heisst es in einem Händlerkommentar.


Relativ negativ sieht Vontobel-Analystin Claudia Meier die Sache. Sie geht von einer Verwässerung durch die Kapitalerhöhung von rund 17% aus, woraus ein Kurs-Gewinnverhältnis für das kommende Jahr von etwa 11 resultiere. Negativ sei die Meldung insbesondere aufgrund des Image- und Rufschadens für die UBS, so Meier. Ausserdem gefällt ihr der Ersatz der Bardividende durch Aktien nicht. Die Aktien der CS, die sich heute nicht zum Geschäftsverlauf geäussert hat, notieren unverändert bei 69,80 CHF.


Abgesehen von den Finanztiteln verläuft das Geschäft ruhig. An der SMI-Spitze stehen die Aktien von Holcim (+2,1% auf 124 CHF) sowie Adecco (+1,7% auf 63,75 CHF), die beide von den etwas gesunkenen Befürchtungen für eine Rezession in den USA profitieren. Zu den stärksten Werten gehören auch Julius Bär (+0,9% auf 99,05 CHF) sowie Swatch (+0,7% auf 343,00 CHF). Letztere profitieren vom heutigen Start des Aktienrückkaufprogramms sowie optimistischen Äusserungen der Konzernspitze zur letzte Woche bekannt gegebenen Zusammenarbeit mit Tiffany.


Neben der UBS noch stärker unter Druck sind Swiss Life (-0,7% auf 307,50 CHF), Clariant (-0,6% auf 9,65 CHF) sowie Richemont (-0,6% auf 77,30 CHF), ohne dass dazu allerdings fundamentale News vorhanden wären. Bei den SLI-Titeln liegen OC Oerlikon mit einem Plus von 2,8% auf 550 CHF an der Spitze, Actelion mit einem Minus von 1,0% auf 53,40 CHF am Schluss.

Im breiten Markt verlieren Emmi nach einer überraschenden Gewinnwarnung 4,2%. Grössere Verluste gibt es u.a. noch für Cosmo (-6,7%), Dottikon (-6,4%) oder ADB (-4,7%), stark notieren dagegen SEZ (+5,3%), Ypsomed (+3,7%) oder Gurit (+3,1%). (awp/mc/ab)

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