CH-Eröffnung: Schwächer – Negative Vorgaben drücken

Tokio zeigt sich hingegen gehalten. Zudem fehlt es im SMI-/SLI-Tableau weitgehend an Unternehmensnews. Mit Roche am Mittwoch, Petroplus und ZFS am Donnerstag sowie Julius Bär und Syngenta am Freitag stehen aber noch die Abschlüsse von fünf grosskapitalisierten Titeln an. Gesprächsstoff liefern unverändert die Steueraffären und weiter reichenden Regulierungsbestrebungen für die Finanzbranche. In diesem Zumsammenhang haben sich auch die Unternehmensspitzen der beiden Grossbanken in der Wochenendpresse zu Wort gemeldet. Entsprechend stehen Finanztitel unverändert im Mittelpunkt des Interesses.


Um 09.30 Uhr notiert der SMI um 0,46% tiefer auf 6’411,34 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert um 0,37% auf 983,12 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,46% auf 5’544,48 Punkte.


Aus zyklischer Sicht erwarten die Charttechniker der Deutschen Bank eine Korrektur. Die aktuellen Konsolidierungsstrukturen sollten den SMI bis Mittwoch/Donnerstag in die Region von 6’170/6’230 Punkte bringen, heisst es in einem Kommentar. Auf Unterstützung stosse der Leitindex bei 6’410/15, 6’380/85 und 6’350. Widerstand bestehe bei 6’480 und 6’500.


Unter den SMI-/SLI-Titeln setzt sich keine eindeutige Tendenz durch. Die grössten prozentualen Einbussen erleiden UBS (-2,2%) nach diversen Weiterentwicklungen in Sachen US-Steueraffäre trotz Wortmeldungen der Unternehmensspitze in der Wochenendpresse. Die Branchenkollegen CS (-0,2%) halten sich besser; auch hier haben sich Spitzenvertreter von der Presse interviewen lassen. Julius Bär (-0,5%) verlieren durchschnittlich. GAM (+0,2%) zeigen sich widerstandsfähig.


Ebenfalls etwas überdurchschnittlich im Angebot liegen Sonova (-1,1%), Swiss Re (ebenfalls -1,1%), Logitech (-1,0%) oder Swiss Life (auch -1,0%). Unter den konjunktursenstiven Werten fallen ABB (-0,8%), Adecco (-0,8%) oder Petroplus (-0,7%) durch etwas grössere Einbussen auf.


Roche (-0,7%) verlieren im Vorfeld des Bekanntgabe des 2009er Abschlusses kommenden Mittwoch. Novartis (-0,1%) zeigen sich kaum verändert.


Bei Nestlé (-0,4% auf 50,30 CHF) hat Goldman Sachs das Kursziel für die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns auf 56,30 CHF von 51,00 CHF erhöht, die Anlageeinstufung «Neutral» wird bestätigt. Aus charttechnischem Blickwinkel hätten Nestlé aber an Schubkraft verloren. Die Kurse kämen seit acht Wochen nicht mehr voran unde würden durch den Widerstand bei 51,50 CHF begrenzt. Noch stütze der solide Support bei 48,70 CHF und halte den Titel in einer Seitwärtsbewegung, heisst es bei der Deutschen Bank hingegen.


Auf der Gegenseite fallen Actelion (+0,6%), ZSF (+0,5%) oder Lonza (+0,3%) durch Gewinne auf. In Lonza setze sich die nach einer deutlichen Korrektur zum Wochenschluss etwas anziehende Nachfrage fort, hiess es unter Marktbeobachtern.


Im breiten Markt korrigieren Gurit (-1,9% auf 545 CHF) deutlich. Die Bank Vontobel spricht von einer «bitteren Pille» für die Anleger, die sich ein bisschen länger auf die Erholung im Windenergiemarkt gedulden müssten. Das Institut senkt die Anlageempfehlung auf «Hold» von Buy und das Kursziel auf 620 von 850 CHF.


Bucher (-4,0%) hat mit dem Umsatz die Analysten-Prognosen alles in allem in etwa erfüllt. Das Management prognostiziert für 2010 einen Umsatz und ein Betriebsergebnis auf Vorjahresniveau. Die Abgaben werden unter Marktbeobachtern vor allem auf den defensiven Ausblick zurückgeführt.


Basilea (-3,4%) hat beim Umsatz die Erwartungen nicht ganz erfüllt, jedoch einen tieferen Betriebs- und Reinverlust ausgewiesen als allgemein prognostiziert.


In OC Oerlikon (-1,5% auf 29,73 CHF) gibt weiterhin die gegen den russischen Investoren Viktor Vekselberg sowie Ronny Pecik und Georg Stumpf ausgesprochenen 40-Mio-CHF-Busssen zu reden. Die Bank Vontobel hat die Empfehlung auf «Hold» von «Buy» zurückgenommen und nennt neu ein Kursziel von 35 CHF (bisher 45 CHF). (awp/mc/ps/11)

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