CH-Schluss: Dank freundlichen US-Daten ins Plus gedreht

Der Beschäftigungsrückgang in den USA hat sich im Juli stärker als erwartet verlangsamt. Die Zahl der Beschäftigten ausserhalb der Landwirtschaft verzeichnete den geringsten Stellenrückgang seit August 2008. Aus Unternehmenssicht standen in der Schweiz der Versicherer ZFS und die UBS im Blickfeld der Marktteilnehmer. Heute wird ein Status-Bericht zur US-Klage veröffentlicht.


Der SMI der Schweizer Blue Chips legte am Freitag 0,98% auf 6’026,40 Punkte zu, +1,3% im Wochenvergleich. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index stieg um 1,11% auf 908,74 Zähler und der breite Gesamtmarkt, gemessen am SPI, 0,90% auf 5’177,64 Punkte.


UBS rückten im Tagesverlauf immer mehr in den Fokus der Anleger. Der am späten Nachmittag anberaumte zweite Status-Call zum Stand der Vergleichsverhandlungen brachte immer noch keine Neuigkeiten. Die Parteien haben vom zuständigen US-Richter nun weitere fünf Tage für die Lösungssuche erhalten. 


Die Aussicht auf eine Beilegung des lange währenden Streits liessen die UBS-Aktien in einem volatilen Verlauf bis zum Handelsende um 2,8% steigen. Nicht zuletzt der Umstand, dass die Parteien lediglich weitere zweieinhalb Stunden Verhandlungszeit forderten, deute daraufhin, dass sich die Streithähne auf der Zielgeraden befinden, hiess es. Nach Börsenschluss gaben die Parteien allerdings bekannt, dass sie mehr Zeit benötigen.


Die Gewinne in UBS zum Handelsende hin gingen nicht zuletzt auf das Konto der Aktien der Credit Suisse, die sich um 0,5% ermässigten.


Der Versicherer ZFS (+2,1%) hat Martin Senn zum neuen Konzernchef per Anfang 2010 ernannt. Die Meldung kam am Vortag überraschend nach Börsenschluss, nachdem das Unternehmen am Donnerstagmorgen die Halbjahrszahlen veröffentlicht hatte. Analysten zeigten sich über die Neuigkeiten teils zufrieden, teils überrascht. Ein Analyst sprach von einem exzellenten Track-Record von Senn, ein weiterer von einer «soliden schweizerischen Wahl».


Die SMI-Schwergewichte Roche (+1,5%), Nestlé (+0,8%) und Novartis (+0,3%) stützten die positive Entwicklung am Schweizer Aktienmarkt. Novartis informierte über ein Abkommen im Bereich Stammzellen mit Opexa. Insgesamt könnten die Zahlungen ohne Lizenzgebühren auf über 50 Mio USD zu stehen kommen.


Deutlich gesucht waren auch die Valoren von Swisscom (+2,6%), nachdem deren italienische Tochtergesellschaft Fastweb am Vorabend Zahlen zum ersten Halbjahr 2009 vorgelegt hat. Der Umsatz stieg um 13% und die Guidance wurde bestätigt. Fastweb bleibe der Wachstumstreiber von Swisscom, sagten Analysten.


Grössere Gewinne gingen im SMI/SLI auch auf Richemont (+3,6%) und Nobel Biocare (+3,5%), während Sonova (-1,4%) und Givaudan (-1,0%) zurückbuchstabiert wurden.


Im breiten Markt haben Schweiter (+0,8%) und StarragHeckert (unv.) Halbjahreszahlen vermeldet. Bei beiden sind die Auftragseingänge im ersten Halbjahr regelrecht weggebrochen.


Ausserdem wurde bei Quadrant (-1,1%) das Ergebnis des Angebots von Aquamit bekannt. Sie hält knapp 62%, wollte aber eigentlich mindestens zwei Drittel erhalten. Ob sie sich auch mit weniger zufrieden gibt, will sie bald entscheiden. Mit 85,10 CHF schlossen die Titel unter den von Aquamit offerierten 86 CHF. Die Hoffung auf eine Angebotsaufbesserung sei geschwunden, sagten Beobachter.


Unter den grössten Verlierern am breiten Markt waren insbesondere APEN (-5,0%) zu finden. Die Titel hatten in den letzten Tagen fulminant zugelegt. (awp/mc/ps/29)

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