CH-Schluss: Schwach – am Nachmittag nach unten gedreht

Nach den sehr schwachen US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag seien die Marktteilnehmer schnell zu Abgaben bereit, hiess es im Handel. Vermutlich sei die Korrektur noch nicht abgeschlossen. Erst müsse sich weisen, ob die US-Wirtschaft in die Rezession rutscht oder nicht. Im Vorfeld der Berichtssaison werde wohl weiter die Zurückhaltung dominieren, sagten Marktteilnehmer.


Die Meldung, wonach es im Persischen Golf zu Drohgebärden von iranischen Booten der Revolutionsgarden gegen US-Schiffe gekommen sei, habe das Sentiment zusätzlich belastet. Der SMI der Blue Chips schloss 0,24% oder 19,41 Stellen tiefer auf 8’110,57 Einheiten. Der SLI, in dem der Einfluss der Schwergewichte eingegrenzt wird, sank gar um 0,94% auf 1’226,45 Zähler und der breiter gefasste SPI verlor 0,52% auf 6’612,89 Punkte. Vor allem Finanzwerte und konjunktursensitive Titel wurden am Nachmittag vom Abwärtsstrudel ergriffen, das Gegensteuer der defensiven Schwergewichte konnte die Indizes nicht mehr im Plus halten.


Die defensiven Schwergewichte Roche (+1,1% auf 192,10 CHF), Novartis (+1,2% auf 61,40 CHF) und Nestlé (+2,2% auf 513 CHF) waren als «sichere Häfen» gesucht, wurden jedoch von ihren Höchstständen zurückgenommen. Swisscom schlossen 0,9% höher auf 429,75 CHF, während Syngenta (+0,9% auf 302 CHF) weiter vom positiven Momentum profitierten, welches am vergangenem Donnerstag von guten Zahlen des Konkurrenten Monsanto ausgelöst wurde.


Die Finanzwerte wurden hingegen deutlich zurückgestuft. Die Grossbankenaktien UBS (-2,6% auf 48,22 CHF) und Credit Suisse (-2,6% auf 64 CHF) mussten Federn lassen. Julius Bär sanken gar um 3,6% auf 81,25 CHF. Presseberichte um weitere Abschreibungen infolge der Kreditkrise belasteten die Branche. Bei der CS wird gemäss der Wochenendpresse mit einem Abschreibungsbedarf von 2,5 Mrd CHF gerechnet.


Die Versicherer sahen Abschläge im Bereich von 0,8% auf 76,80 CHF (Swiss Re) und 2,0% auf 267,75 CHF (Swiss Life). Die grossen Leidtragenden waren am Berichtstag konjunktursensitive Titel von Unternehmen, welche besonders unter einer US- oder gar weltweiten Rezession leiden würden. So gaben ABB 4,7% auf 28,34 CHF, Adecco 2,2% auf 55,35 CHF und Nobel Biocare 3,4% auf 266,50 CHF nach. ABB haben seit Jahresbeginn 13,1% verloren.


Deutliche Verluste gingen auf verschiedene Technologiewerte, die unter der schwachen Stimmung für den Sektor an der Nasdaq litten. So sanken im SLI Logitech um 5,9% auf 37,06 CHF. Im breiten Markt verloren Inficon 6,2%, Austriamicrosystems 6,3% und Kudelski 6,5%. Kudelski habe auch unter der Meldung gelitten, wonach sich News Corp beim Kudelski-Kunden Premiere eingekauft habe. (awp/mc/ps)

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