CH-Schluss: Siebter Tag im Plus – Erste Ermüdungserscheinungen

Vor allem die Abgaben bei den Bankaktien hätten die Indizes belastet, hiess es im Handel. «Die Luft nach oben wurde nach dem Lauf der letzten Tage immer dünner», sagten Händler. Der Druck nach unten akzentuierte sich nach den jüngsten Aussagen des Fed-Chefs Ben Bernanke. Dieser betonte in seiner Rede vor dem US-Repräsentantenhaus, dass die US-Finanzmärkte weiter «angespannt» seien. Eine Konsolidierung an den Aktienmärkte dürfte nun für die nächsten Tage das wahrscheinlichste Szenario sein, hiess es im Handel.


Das Blue Chips Barometer SMI stieg um 0,15% auf 5’636,19 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI gewann 0,31% auf 839,42 und der SPI 0,25% auf 4’844,57 Punkte.


Actelion (+1,0%) ernteten die Früchte eines sehr starken Zahlensets. Das Biopharma-Unternehmen hat im zweiten Quartal die Markterwartungen in allen Belangen deutlich übertroffen und gleichzeitig die Guidance für das Gesamtjahr erhöht.


Auch die anderen Pharmawerte trugen ihren Teil zum Plus im SMI bei: Novartis stiegen um 1,0% und Roche um 0,5%. Novartis hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für die Blutdrucksenker-Kombination Tekturna HCT erhalten. Bereits am Vorabend hatten die Basler von der FDA eine Zulassung für den Grippe-Impfstoff Fluvirin bekommen.


Auch Nestlé (+0,3%) haben nach dem Vortagesverlusten wieder fester tendiert. Die Titel litten zu Wochenbeginn unter Spekulationen, wonach das Unternehmen die firmeneigenen Wachstumsprognosen verfehlen könnte.


Bereits auf Konsolidierungskurs eingeschwenkt sind hingegen nach den jüngsten Gewinnen die Bankaktien UBS (-1,4%), Credit Suisse (-3,6%) und Julius Bär (-2,3%), welche ihre Abgaben im späten Geschäft deutlich ausweiteten. Die CS wird am Donnerstag als Erste ihre Zweitquartalszahlen zeigen.


Händler sprachen von einem ganzen Strauss an Belastungsfaktoren. Neben ersten Positionierungen vor den Quartalszahlen und den Aussagen Bernankes wurde auch der für die US-Wirtschaft wichtige Finanzierer CIT genannt. Trotz eines gerade erst erreichten neuen Milliardenkredits warnte der massiv angeschlagene Mittelstandsfinanzierer weiter vor der raschen Pleite.


Sehr fest zeigten sich hingegen die Versicherer. ZFS (+0,9%), Swiss Re (+2,1%) und Swiss Life (+1,3%) waren damit weiter auf dem Vormarsch. Nur Bâloise (unverändert) hinkten der Performance des Sektors etwas hinterher.


Weiterhin gut im Rennen lagen auch zyklische Werte wie ABB (+1,4%), Clariant (+2,7%), Petroplus (+1,8%) und Geberit (+2,4%). Lonza (+0,6%) wurden im Tagesverlauf etwas zurückbuchstabiert – der Pharmazulieferer wird am morgigen Mittwoch seine Halbjahreszahlen zeigen.


Am breiten Markt präsentierten sich Micronas (+12,7%) nach Zahlen als grösste Kursgewinnerin. Händler sprachen von einem höher als erwarteten Umsatz und von schüchternen Anzeichen eines Turnarounds. Uster Technologies (+3,7%) haussierten ebenfalls nach Zahlen. Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr zwar einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen müssen, konnte seine Betriebsgewinnmarge aber auf hohem Niveau halten.


Die Zahlen von Inficon (Aktie unverändert) fielen hingegen etwas unter den Erwartungen der Experten aus. (awp/mc/pg/28)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert