CH-Schluss: Verluste – US-Zinsentscheid rückt in den Fokus

Händler sprachen im Vorfeld der US-Zinsentscheidung vom Mittwoch von einer abwartenden Haltung der Investoren.


Die US-Produktionszahlen waren besser als von den Ökonomen erwartet ausgefallen. Investoren könnten nach den soliden Zahlen und den rückläufigen Lohnstückkosten in den USA nun auf eine Abflachung der Zinsstrukturkurve im zweiten Quartal spekulieren, sagte ein Händler. Marktteilnehmern zufolge ist der Höhepunkt vorerst erreicht. Der Markt sei oben angekommen und nun überkauft, so ein Händler.


Das Blue-Chip-Barometer SMI büsste bis zum Handelsschluss 0,96% auf 5’949,98 Stellen ein. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index verlor 1,30% auf 896,68 Punkte und der breite Gesamtmarkt, gemessen am SPI, 0,90% auf 5’118,14 Zähler.


Die grössten Verluste verzeichneten im SMI/SLI Adecco (-5,6%). Die Personaldienstleisterin hatte beim Semesterergebnis mit einem starken Minus überrascht. Der Konzern begründete dies mit ausserordentlichen Wertberichtigungen im zweiten Quartal. Als grundsätzlich positiv werteten Analysten den angekündigten Zukauf in Grossbritannien.


Mit am Tabellenende waren die Valoren von Nobel Biocare (-5,4%) zu finden. Die Dentalimplantateherstellerin legt morgen Mittwoch die Zahlen zum ersten Semester 2009 vor. Bereits heute publizierte Konkurrentin Straumann (-5,1%) ihre Zahlen und blieb beim Umsatz hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Beim Gewinn schnitt Straumann hingegen besser als erwartet ab.


Mit Abgaben von mehr als 4% schossen auch Petroplus (-4,5%), Clariant (4,4.%) und Swiss Re (-4,1%).


Geberit (+1,7%) profitierten hingegen von den vorgelegten Zahlen und setzten ihren seit Wochen andauernden Höhenflug fort. Analysten lobten vor allem die hohe Profitabilität. Es sei erfreulich, dass Geberit trotz der Umsatzeinbusse die Margen erfolgreich habe halten können, hiess es in einem Kommentar.


Überflügelt wurden Geberit lediglich von Sonova (+3,6%), ohne dass es allerdings börsenrelevante Neuigkeiten gab.


Die meisten Finanztitel gingen mit Verlusten aus dem Handel. Am besten hielten sich dabei noch Swiss Life (-0,9%). Die Papiere der weiteren Versicherer sowie von UBS (-2,8%), Credit Suisse (-2,4%) und Julius Bär (-1,9%) wurden dagegen deutlicher verkauft.


Novartis büssten 0,3% ein. Die Tochter Sandoz hat in den USA die erste generische Version des Immunsuppressivums Prograf lanciert. Roche gaben um 0,4% nach.


In der zweiten Reihe legten ebenfalls verschiedene Unternehmen Zahlen zu den ersten sechs Monaten vor. Kardex (-2,3%) hat mit dem Halbjahresabschluss die Erwartungen des Marktes grösstenteils verfehlt. Genauso Bucher (-9,6%), die das Schlusslicht im SPI markierten. Insbesondere der stark gesunkene Auftragseingang dürfte die Investoren zum Verkauf bewogen haben. Experten gehen bei Bucher aber davon aus, dass die Talsohle nun durchschritten ist.


Phoenix Mecano (+0,2%) wurden nach Zahlen vorübergehend verkauft, konnten dann aber in einer Schlussrally noch leicht ins Plus klettern. Bank Linth (+0,6%) gingen mit leichten Gewinnen aus dem Handel. (awp/mc/pg/29)

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