CH-Verlauf: Gewinne dank Nestlé – Lonza von Spekulationen getrieben

Ansonsten sei das Sentiment aber vor allem in den ersten Handelsstunden durch den überraschenden Zinsschritt der US-Notenbank Fed vom Vortag belastet worden, insbesondere bei den Finanzwerten, sagte ein Händler. Zudem sorge der Eurex-Verfall bei einzelnen Titel für verstärkte Kursbewegungen.


Um 12.05 steigt das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,68% auf dem Stand von 6’682,63 Punkten, das neue Jahreshoch wurde bei 6’707,49 Punkten markiert. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt minimal um 0,05% auf 1’005,01 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,58% auf 5’739,86.


Weiterhin halten Nestlé (+2,7%) den Markt mit deutlichen Avancen im Plus. Der Nahrungsmittelmulti lag mit seinem Ergebnis in etwa im Rahmen der Erwartungen. Analysten sprechen denn auch von einem soliden Resultat, zudem sei der Ausblick vielversprechend.


Auch die beiden anderen defensiven Schwergewichte Novartis (+0,9%) und Roche (+0,8%) stützen den Markt. Beide Pharmakonzerne haben vorbörslich positive Neuigkeiten gemeldet. Roche hat von der amerikanische Arzneimittelbehörde FDA die Zulassung für Rituxan/MabThera bei chronischer lymphatischer Leukämie erhalten. Novartis wurde von der FDA für Tasigna bei der Behandlung von an Leukämie erkrankten Erwachsenen ein beschleunigtes Zulassungsverfahren gewährt.


Mit den grössten Avancen glänzen aber Lonza (+5,7%). Händler orten neben verfallsbedingten Käufen verschiedene Spekulationen als Kurstreiber. So habe Lonza gerüchtehalber neue Grossaufträge im Bereich der Exklusivsynthese erhalten, hiess es. Ferner kursierten Gerücht, wonach Christoph Blocher beim Life Science Konzern einsteigen und ein grösseres Beteiligungspaket erwerben will.


Mit an der Tabellenspitze notieren auch Swatch (+1,6%). Die Citigroup hat ihr Kursziel für die Aktie deutlich angehoben. Nach Ansicht der Experten profitiert Swatch vom grossen Engagement in Asien und mittleren Osten.


Sonova (+0,7%) knüpfen weiter an die gestrigen Avancen an. Nachdem die Hörgeräteherstellerin ihre Umsatz- und Gewinnaussichten für das Geschäftsjahr 2009/10 angehoben hat, haben diverse Institute ihre Kursziele erhöht. Sonova werde auch künftig den Sektor überflügeln können, heisst es bei der UBS.


Swisscom zeigen sich nach frühen Abschlägen und nach den Vortagesverlusten nach Zahlen unverändert. Marktteilnehmer verweisen auf Unsicherheiten im Zusammenhang mit regulatorischen Entwicklungen in der Telekombranche.


Dagegen machen sich in ABB (-0,2%) Gewinnmitnahmen breit, nachdem die Titel am Vortag mit einem Plus von 7,6% aus dem Handel gingen. Mehrere Analysten haben im Nachgang an die Zahlen ihr Kursziel für die Titel leicht erhöht. Auch Swiss Re (-0,7%) können ihre Vortagesavancen nicht halten. Die UBS hat im Nachgang an die Publikation der Jahreszahlen ihr Rating auf «Buy» von «Neutral» angehoben und gleichzeitig das Kursziel erhöht. Dagegen haben Helvea und Morgan Stanley das Kursziel gesenkt.


Am Tabellenende notieren zyklische Titel wie Petroplus (-2,4%), Holcim (-1,6%), Adecco (-1,6%) oder Logitech (-1,3%). Deutliche Verluste gibt es auch für die Bankenwerte GAM (-1,9%), UBS (-1,2%), CS (-1,1%) und Julius Bär (-0,9%).


Am breiten Markt stehen Alpiq (+1,7%) und Swissquote (-1,1%) nach Zahlen im Fokus. CA St.Gallen wurden – ebenfalls nach Zahlen – noch nicht gehandelt. Basilea (-1,9%) sackten nach einem negativen Gutachten für Ceftobiprol in Minus ab. Dagegen steigen Schulthess um 0,9% nach Ernennung eines neuen CEO. (awp/mc/gh/16)

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