CH-Verlauf: Ins Minus gedreht – Novartis und Richemont gesucht

Das Geschäft verlaufe daher in sehr ruhigen Bahnen und auch völlig inspirationslos. Die Stimmung sei von Zurückhaltung geprägt, ein Umschwung sei im Verlauf kaum zu erwarten, mutmasste der Händler weiter.


Der SMI sinkt bis um 11.50 Uhr 17,57 Punkte oder 0,24% auf 7’311,28 Punkte. Der gekappte SLI verliert 0,27% auf 1’140,79 Punkte; der breitere SPI gewinnt dagegen 0,11% auf 6’099,31 Punkte.


An der SMI-Spitze halten sich mit Abstand Nobel Biocare (+5,2% auf 45,74 CHF) und setzen damit ihren jüngsten Erholungskurs fort. Auch die im SPI geführten Straumann (+7,6%) stehen hoch in der Anlegergunst. Ein Händler verwies darauf, dass die Nachfrage nach Aktien aus dem Medizintechniksektor sprunghaft zugenommen habe, nachdem diese Werte in letzter Zeit überdurchschnittlich verkauft worden seien. Beide Titel notierten aber immer noch weit unter ihren Höchstkursen.


Richemont (+2,7% auf 58,95 CHF) sind nach Vorlage der Umsatzzahlen für das Geschäftsjahr 2007/08 ebenfalls sehr weit oben unter den Kursgewinnern zu finden. Analysten bezeichneten die Umsatzentwicklung als solide, positiv überrascht habe vor allem das hohe organische Wachstum im vierten Quartal. Swatch (-0,2% auf 264,25 CHF) können vom Schwung der Branchenkollegin nicht profitieren.


Mit an der Tabellenspitze finden sich auch Novartis (+1,7% auf 50,30 CHF), während Roche (-0,1% auf 170,80 CHF) die frühen Gewinne bis leicht ins Minus reduziert haben. Händlern zufolge profitieren die europäischen Pharmawerte von den unerwartet guten Zahlen von Merck zum ersten Quartal sowie der Akquisition von Sirtris Pharmaceuticals durch GlaxoSmithKline. GlaxoSmithKline wird am frühen Nachmittag noch die Zahlen zum ersten Quartal vorlegen.


Syngenta (+0,5% auf 325,75 CHF) profitieren von Kurszielerhöhungen durch Credit Suisse, Vontobel, Helvea, Lehman und Goldman Sachs. Vontobel verweist in ihrer Einschätzung auf die «derzeit vorteilhafte» Entwicklung in der Agrarwirtschaft und die «gute» Umsetzung der Managementstrategie.


UBS (-2,2% auf 34,82 CHF) zählen zu den schwächsten SMI-Werten. Die Aktionäre der kriselnden Grossbank sollen heute über den künftigen UBS-Präsidenten und über eine erneute Kapitalerhöhung befinden. CS werden im Vorfeld ihrer (morgen) Donnerstag anstehenden Erstquartalszahlen um (-1,9% auf 52,20 CHF) ebenfalls stark zurückgenommen. Julius Bär (-1,0% auf 76,25 CHF) ergeht es kaum besser.


Zuunterst am Tabellenende notieren Swiss Re (-5,2% bzw. 4,60 CHF auf 84,35 CHF), der Titel wird heute allerdings Ex-Dividende von 4 CHF gehandelt. Auch die übrigen Assekuranzen finden sich im negativen Terrain wieder, am Stärksten verlieren ZFS mit -2,8% auf 306,25 CHF.


Im SLI stehen OC Oerlikon (-7,0% auf 370,00 CHF) nach Umsatzzahlen für die ersten drei Monate unter Druck. Der Industriekonzern hat mit den Umsatzzahlen die Markterwartungen klar verfehlt. Die Auftragslage gestaltete sich nicht nur schlechter als erwartet, sondern gleichzeitig sehr viel verhaltener als vor Jahresfrist, hiess es in ersten Analystenkommentaren.


Lonza (+5,2% auf 137,10 CHF) stehen nach ihrem Q1-Update hoch in der Anlegergunst. Der Lifesciencekonzern ist nach eigenen Angaben gut ins neue Jahr gestartet und hat seine Profitabilitätsziele bestätigt. Es sei vor allem auch eine überraschende US-Zulassung des Morbus-Crohn-Medikaments Cimzia beim belgischen Grosskunden UCB, dass das Sentiment für den Titel stütze, hiess es am Markt.


Noch etwas grössere Gewinne gibt es im SLI für Logitech (+5,5% auf 31,20 CHF); der Hersteller von Computerzubehör hat am Vortag solide Jahreszahlen ausgewiesen und den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2008/09 bestätigt.


Im breiten Markt erhalten Vaudoise (+11,2%), Schindler (+7,1%) und etwas moderater Tamedia (+0,6%) von ihrer soliden Zahlenvorlage Auftrieb. (awp/mc/pg)

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