Dem Markt fehle derzeit die Orientierung, es herrsche aber ein klar negativer Unterton vor, sagte ein Händler. Für den weiteren Handelsverlauf rechnet er nicht mehr mit allzu grossen Bewegungen.
Allerdings steht für den frühen Nachmittag noch der neuste Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank auf der Agenda. Es gilt am Markt als nahezu sicher, dass die EZB den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,0% anheben wird. Interessanter als die Zinsentscheidung selbst dürfte daher die anschliessende Pressekonferenz mit den Begründungen für den Entscheid sein.
Der SMI steht um 11.40 Uhr 53,69 Punkte oder 0,57% tiefer bei 9’354,53 Punkten, der breiter gefasste SPI verliert 50,76 Punkte oder 0,66% auf 7’607,0 Zähler.
Gestützt wird der SMI einzig durch Novartis (+0,7% auf 69,00 CHF) und Roche (+0,1% auf 222,80 CHF). Roche hat am Morgen positive Studiendaten zu Actemra publiziert, was sich allerdings kaum auf den Kurs auswirkt.
Nestlé (-0,4% auf 476,25 CHF) hatten zu Eröffnungsbeginn noch zu den stärksten Werten gehört – gestützt von einer Kurszielerhöhung durch Lehman Brothers sowie einer Kaufempfehlung von DKIB – sind mittlerweile aber ins Minus abgerutscht. Der Titel zeigt sich im Vorfeld einer Investorentagung damit etwas volatil.
Die übrigen Blue Chips verzeichnen allesamt Verluste, angeführt von Clariant, welche 2,2% auf 20,35 CHF zurückgehen. Nachdem sich die Spekulationen um ein mögliches Interesse von Lanxess vorerst zerschlagen haben, setzt die Aktie damit den Abwärtstrend vom Vortag fort.
Überdurchschnittlich geben zudem Adecco (-2,0% auf 88,70 CHF), SGS (-2,0% auf 1’543 CHF) oder ABB (-1,9% auf 26,25 CHF) ab
Auch Julius Bär (-1,5% auf 89,95 CHF) stehen unter Druck. Nachdem der Deutsche Bank-CEO Josef Ackermann vergangene Woche ein Interesse an Julius Bär verneint hat, wurde diese Haltung vom CEO Schweiz der Deutschen Bank gegenüber der Presse bestätigt.
Swisscom verzeichnen Verluste von 1,1% auf 425,25 CHF. Der CEO der Sparte Fixnet hat im Interview mit der HaZ bestätigt, dass Bluewin-TV in den nächsten zwei Jahren noch keine schwarzen Zahlen schreiben werde.
Am breiten Markt zählen Interroll (+8,1% auf 575 CHF) zu den grössten Gewinnern. Weder Analysten noch ein Unternehmenssprecher können sich den markanten Kursanstieg erklären. Ein Übernahmeversuch scheint aufgrund des stabilen Familien-Aktionariats und aufgrund der jüngsten Aussagen des CEO eher unwahrscheinlich.
Actelion werden heute zum ersten Mal nach dem Aktiensplit im Verhältnis 1:5 gehandelt. Der Titel kostet derzeit 52,30 CHF, nach einem Schlusskurs von 267,75 CHF am Dienstag.
Kudelski verzeichnen ein Minus von 0,2%. Die Beilegung eines Patentstreits mit Assa Abloy vermag dem Titel nicht nachhaltig Flügel zu verleihen.
Cosmo Pharmaceuticals (+4,7%) profitieren vom Abschluss eine verbesserten Lizenzvertrages mit Giuliani.
Affichage stehen 2,7% höher, nachdem sich CEO Christian Kauter in einem Interview mit der Finanz und Wirtschaft zuversichtlich für den Geschäftsgang im laufenden Jahr geäussert hat.
HypoLenzburg (-2,9%) leiden nach dem massiven Kurssprung vom Vortag an Gewinnmitnahmen. (awp/mc/pg)
