CH-Verlauf: Leicht fester – Banken bleiben im Fokus

Im Fokus stünden klar die Finanzwerte, so der Händler weiter. Im europäischen und amerikanischen Finanzsektor setze der Markt weiterhin auf eine Lösung für die angeschlagenen US-Geldinstitute. Hierzulande warte man zudem mit Spannung auf die Zahlen von UBS und CS. «Vor diesen Zahlenausweisen herrscht grosses Abwarten, erst danach könnte der Markt eine bestimmtere Richtung finden», meinte der Händler.


Bis um 11.55 Uhr steigt der SMI um 0,46% oder 23,34 auf 5’146,43 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI notiert unverändert auf 741,58 Zähler, der Gesamtmarkt (SPI) gewinnt 0,36% auf 4’279,28 Punkte.


Am Mittag halten CS (-4,6% auf 31,04 CHF) die rote Laterne im SMI/SLI; UBS (+0,2% auf 13,00 CHF) stehen inzwischen knapp im Plus. Neben dem grundsätzlich eingetrübten Sektorsentiment belastet Händlern zufolge auch die Unsicherheit im Vorfeld der Jahresergebnisse. Die UBS dürfte am (morgigen) Dienstag einen Verlust für 2008 in der Grössenordnung von 20 Mrd CHF bekanntgeben. Bei der CS, die am Mittwoch ihre Zahlen vorlegen wird, dürften es Verluste zwischen 5 und 10 Mrd sein.


Julius Bär (-4,5% auf 28,66 CHF) gehen ebenfalls am Tabellenende um. Bei der Privatbank hatte am vergangenen Freitag ein anonymes Schreiben an die Bankenaufsicht für Furore gesorgt. Im Schreiben wurde Julius Bär vorgeworfen, die Bilanz geschönt zu haben. Die Titel sackten in der Folge über 40% ein, konnten sich aber bis zum Schluss von den Tiefstständen deutlich lösen. Im Anschluss an die Ergebnisspublikation haben diverse Analysten das Kursziel für die Bär-Titel gesenkt.


Von den Assekuranzen gehen Swiss Life (-0,6% auf 60,55 CHF) und Baloise (-0,4% auf 78,35 CHF) ebenfalls im Minus um, während ZFS (+4,2% auf 202,10 CHF) und Swiss Re (+4,1% auf 19,37 CHF) haussieren. Swiss Re zeigen damit nach dem in der Vorwoche erlittenen Wertverlust von 40% erste Erholungstendenzen. Die Valoren litten zum Wochenschluss noch immer unter der Ankündigung eines Verlustes für das Geschäftsjahr 2008 und der Erhöhung des Aktienkapitals. Inzwischen haben verschiedene Analysten die Aktien des Rückversicherers auf die Verkaufsliste genommen; zudem hat Moody’s das Kreditrating leicht reduziert und behält sich eine weitere Rückstufung vor.


Die grössten Aufschläge sichern sich derzeit OC Oerlikon (+7,2% auf 35,38 CHF). Im Handel wird bei den Avancen auf neu aufgeflammte Spekulationen um eine Fusion des kriselnden Technologiekonzerns mit der Winterthurer Sulzer verwiesen.


Auch Nobel Biocare (+1,4% auf 18,24 CHF) sind gesucht; die Dentalimplantate-Technikerin wird am Mittwoch ihre Geschäftszahlen zum vergangenen Jahr ausweisen. Die Deutsche Bank hat ihr Rating für den Titel auf Hold von bisher Sell erhöht.


Von den defensiven Schwergewichte sind vor allem Roche (+2,2% auf 148,40 CHF) gefragt; die ZKB hat eine Trading-Kaufempfehlung für den Titel mit Kursziel 155,40 CHF abgegeben. Novartis (+0,5% auf 49,24 CHF) und Nestlé (+0,3% auf 38,30 CHF) legen moderater zu.


Neben Julius Bär und CS zählen Logitech (-2,5% auf 11,62 CHF) oder Clariant (-2,4% auf 6,18 CHF) zu den grössten Verlierern. Für Clariant hat Morgan Stanley im Vorfeld der Publikation des Geschäftsergebnisses nächste Woche das Kursziel für die Aktien gesenkt. ABB verlieren 0,6% auf 16,37 CHF; der Industriekonzern wird am Donnerstag sein Geschäftsergebnis 2008 ausweisen.


Am breiten Markt steigen Huber + Suhner um 1,1%. Das Unternehmen hat vorbörslich den Abbau von 100 von insgesamt 3’500 Stellen sowie teilweise Kurzarbeit angekündigt. Die grössten Gewinne schreiben derweil Tec-Sem (+14,0%), Golay (+8,0%) oder Forbo (+5,8%), die grössten Verluste gehen zu Lasten von Cos (-16,5%), Datacolor (-10,3%) oder Lenzerheide Bergbahnen (-6,5%). (awp/mc/ps/18)

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