CH-Verlauf: Schwächer – vorsichtige Anleger gewinnen Überhand

Nach den Avancen der vergangenen drei Wochen und dem Kursfeuerwerk des Vortages, hätten zunehmend Gewinnmitnahmen eingesetzt, hiess es unter Marktbeobachtern. Zudem mahne auch der heute anstehende Zinsentscheid des Fed zur Zurückhaltung. Für heute rechnet ein Analyst der ZKB mit einer Bandbreite im SMI von 8’800 bis 8’900 Punkten.


Eine Zinssatzsenkung des Fed um 25 Basispunkte sei bereits in den Kursen enthalten, so der ZKB-Analyst weiter. Am besten wäre für den Markt eine Leitzzinssatzsenkung um einen Viertelprozentpunkt und ein Kommentar der Währungshüter, der die Wachstumsrisiken im Vergleich zum letzten Zinsschritt wieder vermehrt betone. Damals haben sich laut Fed die Wachstums- und Inflationsrisiken in etwa die Waage gehalten. So könnte man Anfang Jahr eine nochmalige Zinssatzsenkung um weitere 25 Basispunkte erwarten.


Ein Zinsschritt um 50 Basispunkte würde doch wieder Rezessionsängste wecken und sei angesichts der jüngsten guten US-Makrodaten eher nicht zu erwarten, hiess es weiter. Ein 50-Basispunkte-Schritt könnte deshalb den Markt bremsen. Zudem müsse die US-Inflationsrate – gemessen am CPI – auch wieder unter die 4%-Marke zurück kommen. Der CPI für den Monat November wird am kommenden Freitag veröffentlicht.


Bis um 11.45 Uhr gibt der SMI um 0,41% oder 36,79 auf 8’848,54 Punkte nach. Der SLI verliert um 0,46% auf 1’343,44 Zähler. Der SMI gibt um 0,29% auf 7’189,77 Stellen nach.


Unter den Standardtiteln fallen Syngenta durch Abgaben um 2,4% auf 285,00 CHF auf. UBS werden im Zuge von Gewinnmitnahmen um 2,0% auf 56,85 CHF zurückgenommen. Julius Bär geben um 1,6% auf 97,85 CHF nach. Unter den Finanzwerten verlieren weiter Swiss Life um 0,9% auf 306,50 CHF.


Hingegen stehen Swiss Re in der Gunst der Anleger (+1,9% auf 87,10 CHF). Der Rückversicherer führt heute in London einen Investorentag durch und werde das Aktienrückkaufprogramm eher früher als ursprünglich geplant abschliessen. CS gehen nach Anschlusskäufen um 0,9% auf 72,15 CHF höher um.


Clariant gewinnen um 1,6% auf 9,95 CHF. Holcim (+1,3% auf 126,50 CHF) können nochmals von der Branchenstärke im Zuge der Übernahme von Orascom durch Lafarge profitieren. Adecco (+ 0,9% auf 64,95 CHF) werden heute durch die am Vortag publizierten, guten französischen Arbeitsmarktdaten stimuliert, nachdem zuvor bereits US-Daten für höhere Kurse gesorgt hatten.


Unter den weiteren SMI-Titeln werden u.a. Novartis um 0,8% auf 64,30 CHF zurückgenommen. VRP und CEO Daniel Vasella hatte in einem Zeitungsinterview zusätzliche Restrukturierungen in Aussicht gestellt und für die kommenden Quartale von einem Ertragsdruck gesprochen. In Analystenkommentaren werden teils tiefgreifende Veränderungen gefordert wie eine Konzentration auf wenige Therapie-Bereiche und ein Verkauf der Generika-Sparte Sandoz.


Unter den SLI-Werten liegen weiter u.a. Actelion deutlich im Angebot (-1,6%). Ciba verlieren um 1,5% und Petroplus um 1,2%. Auf der Gewinnerseite fallen unverändert OC Oerlikon (+2,0%) auf.


Im Gesamtmarkt sorgt unter den Technologiewerten das Übernahmeangebot von LAM Research für SEZ für Fantasie. Insbesondere die satte Prämie zeige, dass mögliche Käufer bereit seien einen markant über den aktuellen Kursen liegende Preis zu bezahlen, hiess es im Handel. SEZ ziehen um 34,6% auf 36,75 CHF an; LAM bietet 38 CHF je Aktie. Micronas legen um 10,7% zu, Advanced Digital um 7,9% und Austriamicrosystems um 3,5%. Dabei erreichen die Handelsvolumen sehr grosse Werte.


Arpida ziehen um 0,9% an, nachdem das Biopharma-Unternehmen vorbörslich die Einreichung eines Zulassungsantrags bei der FDA für sein Hauptmedikament Iclaprim gemeldet hatte.


Im Angebot liegen u.a. BFW Liegenschaften (-7,8%). Das Immobilienunternehmen hat heute mehrere Liegenschaftskäufe im Gesamtbetrag von 50 Mio CHF gemeldet. Emmi geben nach Anschlussverkäufe infolge des wenig überzeugenden Jahresergebnisses 2006/2007 um weitere 2,2% nach. (awp/mc/pg)

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