Citigroup-Gewinn sinkt nicht so stark wie erwartet

Von Thomson Financial befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem noch stärkeren Einbruch auf 0,44 Dollar gerechnet, nachdem die Bank Anfang Oktober einen Gewinnrückgang von rund 60 Prozent angekündigt hatte. Die Erträge legten um 6 Prozent auf 22,7 Milliarden Dollar zu und lagen damit ebenfalls über der Analystenschätzung von 21,8 Milliarden Dollar.


Gewinn bei 2,38 Mrd. Dollar
Unter dem Strich ging der Überschuss um 57 Prozent auf 2,38 Milliarden Dollar zurück. Darin enthalten sei ein Einmalertrag aus dem Börsengang des Kreditkartendienstes Redecard im Juli in Höhe von 729 Millionen Dollar vor Steuern, hiess es. Der Einbruch fiel damit etwas geringer aus, als von der Bank zunächst angekündigt. Die Citigroup hatte bereits Anfang des Monats gewarnt, dass der Quartalsüberschuss wegen der Verwerfungen am Hypothekenmarkt und der Verschlechterung des Klimas am Kreditmarkt voraussichtlich um 60 Prozent zurückgehen werde.


«Enttäuschendes Quartal»
«Das war ein enttäuschendes Quartal, selbst im Kontext der Verwerfungen an den Hypotheken- und Kreditmärkten», sagte Citigroup-Chef Charles Prince. Ein bedeutender Teil des Gewinnrückgangs sei im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren angefallen. In diesem Bereich sei die Bank im abgelaufenen Quartal deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben.


Starkes Auslandgeschäft
Zum Anstieg der Erträge trug vor allem das Auslandsgeschäft bei. Ausserhalb der USA legten die Citigroup-Erträge um 30 Prozent zu. Im Segment Markets & Banking gingen die Erträge dagegen um 24 Prozent zurück, wobei der Rückgang in den USA sogar 87 Prozent betrug. Grund seien vor allem milliardenschwere Abschreibungen wegen der Finanzkrise, hiess es.


Milliarden-Abschreibungen
Allein der Wert der von der Bank gehaltenen Subprime-Anleihen musste um 1,56 Milliarden Dollar vor Steuern nach unten korrigiert werden, weitere 1,35 Milliarden Dollar mussten bei anderen Papieren abgeschrieben werden. Die Verwerfungen am Kreditmarkt führten zu weiteren Verlusten von 636 Millionen Dollar im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren. Die Risikovorsorge musste im abgelaufenen Quartal um 2,24 Milliarden Dollar erhöht werden.


Im vierten Quartal wolle sich die Bank nun vor allem auf die Verbesserung der Bereiche konzentrieren, wo die Entwicklung bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei, kündigte Prince an. (awp/mc/pg)

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