EU-Ausblick: Gut behauptet – Autowerte und Banken im Blick

Dennoch dürfte die Furcht vor weiteren Verlusten und den Auswirkungen der Wirtschaftsschwäche den Anlegern auch zu Wochenmitte die Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Der Future auf den EuroSTOXX 50 lässt einen um 0,14 Prozent festeren Start des Eurozonen-Leitindex erwarten. Vor allem den Finanz- und den Autoaktien ist die Aufmerksamkeit der Investoren gewiss. Während die Bankaktien durch die Bilanzvorlage einiger Branchengrössen in den Blick treten, rücken die Autowerte durch den Überlebenskampf des US-Autobauer General Motors ins Rampenlicht.


Die französische Grossbank Societe Generale rechnet weiter mit einem herausforderndem Umfeld, erhöhte aber dennoch die Dividende für das vergangene Jahr um ein Drittel. Der vom Staat gestützte niederländische Finanzkonzern ING verbuchte unterdessen im vierten Quartal einen Milliardenverlust. Unter dem Strich steht ein Minus von 3,7 Milliarden Euro und damit ein Quartalsminus von 1,82 Euro je Aktie nach einem Gewinn von 1,18 ein Jahr zuvor. Nun will ING die Bilanzsumme um 10 Prozent eindampfen, die Kosten im laufenden Jahr um eine Milliarde Euro senken und stärker in risikoärmere Anlagen investieren.


Auf Druck der britischen Regierung kappt die verstaatlichte Royal Bank of Scotland (RBS) ihre Bonuszahlungen auf das gesetzliche Minimum. Nur die Sonderzahlungen, die vertraglich festgeschrieben seien, würden ausgeschüttet, sagte der britische Finanzminister Alistair Darling bereits am Dienstag. Nachdem im vergangenen Jahr Boni in einem Gesamtvolumen von 2,5 Milliarden Pfund gezahlt wurden, reduzieren sich die Zahlungen dadurch auf 340 Millionen Pfund (384 Millionen Pfund). Darling deutete an, dass auch bei der Lloyds Banking Group die Boni gekappt werden sollen.


Neben den Finanzaktien werden europaweit auch die Autowerte wie Renault, PSA Peugeot Citroen und Fiat Gesprächsthema sein. Der US-Autobauer General Motors (GM) benötigt in seinem Überlebenskampf neue enorme Milliardenkredite. In seinem der US-Regierung vorgelegten Sanierungsplan verlangt GM insgesamt bis zu 30 Milliarden Dollar (24 Milliarden Euro). Auch Wettbewerber Chrysler will weitere Milliardenhilfen – insgesamt nun neun Milliarden Dollar. Ohne weiteres Geld drohe die rasche Pleite, warnten beide Hersteller. Ein Händler wertete die Nachrichten – die entsprechenden Aussagen in den Vortagen folgen – als «neutral» und ohne wesentliche Überraschung. (awp/mc/ps/05)

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