EU-Ausblick: Leichter – Vorgabe negativ – «Hexensabbat»

Der grosse Verfall an den Terminbörsen dürfte zudem für einige stärkere Schwankungen bei Einzelwerten und auch im Index zur Mittagzeit sorgen, ergänzte ein Börsianer.


Die Citigroup sah den EuroSTOXX50 vorbörslich bei 3.963 Zählern. Am Vortag hatte sich der europäische Leitindex mit plus 2,03 Prozent bei 3.985,57 Punkten klar erholt. Der britische Broker IG Index sah den FTSE-100-Index am Morgen bei 6.108 Zählern, nachdem der Londoner Leitindex am Vortag 2,21 Prozent auf 6.133,20 Punkte zugelegt hatte.


Stahlwerte rücken laut Händlern mit Übernahmespekulationen erneut in den Fokus. Arcelor Mittal erwägt Presseberichten zufolge eine Übernahme von POSCO. Der führende südkoreanische Stahlkonzern befinde sich jedoch nicht in Gesprächen mit dem Luxemburger Stahlkonzern. «POSCO wird sich bemühen, die Anteile freundlich gesinnter Aktionäre zu erhöhen, um das Management zu stärken», sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur Agence France-Presse. Damit solle einem feindlichen Übernahmeangebot entgegen gewirkt werden. Gleichzeitig berichtet die «Financial Times Deutschland» unter Berufung auf Konzernkreise, dass Arcelor Mittal an Saar Ferngas interessiert ist.


EADS stehen mit der geplanten Sanierung weiter im Blick. Der Airbus-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Rüdiger Lütjen sieht den europäischen Flugzeughersteller nicht als Sanierungsfall, der mit einem harten Sparkurs gerettet werden muss. Tatsächlich arbeite Airbus «erfolgreich», sagte Lütjen der «Frankfurter Rundschau». Der Mutterkonzern EADS habe seit seiner Gründung im Jahr 2000 «dicke Milliardengewinne eingefahren, hauptsächlich dank Airbus». Das Unternehmen habe volle Auftragsbücher.


Bei Alcatel-Lucent demonstrierten Mitarbeiter aus ganz Europa am Donnerstag in Paris gegen den Restrukturierungsplan des französisch-amerikanischen Telekommunikationsausrüsters. Nach Angaben der Organisatoren nahmen an dem zweistündigen Protestmarsch durch die französische Hauptstadt zwischen 3.000 und 5.000 Personen teil. Der Plan sieht den Abbau von 12.500 Stellen weltweit vor, davon mehr als 4.500 in Europa.


In London rücken Debenhams mit in den Blick. Die Verkäufe der zweitgrössen britischen Warenhauskette gingen zwar weiter zurück, der Gewinn im ersten Halbjahr soll aber die internen Erwartungen von Debenhams erfüllen, hiess es am Morgen. Auch die Übernahmepläne und -spekulationen, die am Vortag unter anderem bei der Imperial Tobacco Group wegen Altadis für starke Kursgewinne gesorgt hatten, stünden weiter im Fokus.


Analystenumstufungen könnten in Zürich Einzelwerte bewegen. Die Deutsche Bank erhöhte Credit Suisse (CS) von «Hold» auf «Buy» und das Kursziel von 90 auf 92 Franken. UBS hob das Kursziel für die Aktien von Clariant von 15 auf 18 Franken, bleibt aber weiter bei der Empfehlung «Reduce». (awp/mc/ab)

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