EU-Ausblick: Wenig verändert – Starke Impulse fehlen

Händler verwiesen auf einen erneuten Atomtest Nordkoreas, was bei einigen Investoren zu verstärkter Vorsicht führen könnte. Der japanische Nikkei-225-Index etwa gab nach den Tests kurzzeitig einen Teil seiner Gewinne wieder ab, beendete den ersten Handelstag der Woche aber dennoch unter dem Strich mit einem Plus von 1,31 Prozent.


«Die Chancen auf einen ruhigen Markt stehen gut», schrieb Roger Peeters, Chefstratege bei Close Brothers Seydler Research in einem Morgenkommentar. Wegen der Feiertage in Grossbritannien und den USA gehe er von einem moderaten Handelsvolumen und einer mässigen Volatilität aus. Zu den beherrschenden Themen werde unter anderem erneut die Frage gehören, wer Opel kaufen wird, zeigte sich der Experte überzeugt.


Sowohl Magna International als auch Fiat haben ihre Angebote für Opel nachgebessert. Eine Entscheidung muss in dieser Woche fallen, da sich bis Monatsende auch die Zukunft des US-Mutterkonzerns General Motors (GM) klären soll. Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hält die Angebote, bei denen Magna die besten Chancen eingeräumt werden, bislang für unzureichend.


Schweizer Bankentitel könnten auf Unternehmensseite ebenfalls das Interesse der Anleger auf sich ziehen. Laut einem Bericht der «NZZ am Sonntag» hat die Schweizer Bankenaufsicht die Institute einem Stress-Test unterzogen. Dabei sollte herausgefunden werden, wie gut die Banken einem Schock widerstehen könnten.


Roche könnte dagegen mit neuen Ergebnissen aus der LITHE-Studie zu Actemra/RoActemra (Tocilizumab) punkten, die die Wirksamkeit des Medikamentes zur Therapie von Rheumatoider Arthritis (RA) belegen. Die in zweijährigen Tests erhobenen Daten hätten gezeigt, dass Actemra zur Hemmung von strukturellen Gelenkschäden weiterhin hoch wirksam sei und gleichzeitig hohe Remissionsraten aufweise, teilte der Pharmakonzern mit.


Der grösste italienische Versorger Enel spekuliert derweil darauf, nach der geplanten Kapitalerhöhung von acht Milliarden Euro das negative Kredit-Rating der Agenturen zu verlieren. Der Finanzvorstand zeigte sich am Samstag in einem Interview zuversichtlich für sein Unternehmen.


Anleger könnten hingegen verschnupft auf die mögliche Verschiebung eines Projektes reagieren, bei dem der Panama-Kanal für knapp vier Milliarden Euro vergrössert werden soll. Die Zeitung «Cinco Dias» berichtete, die vorgelegten Angebote lägen um 35 Prozent über dem Staatsbudget. ACS, Acciona und Fomento de Contrucciones Y Contratas (FCC) bieten neben einem Konsortium um den deutschen Baukonzern HOCHTIEF für das Projekt. (awp/mc/ps/10)

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