EU-Kommission: Staatsdefizite im Euroraum steigen weiter an

Der Aufschwung im Eurogebiet bleibt insgesamt verhalten, die Zahl der Arbeitslosen nimmt weiter zu. Die Inflation bleibt auf niedrigem Niveau. Die Neuverschuldung Deutschlands wird im laufenden Jahr auf 5,0 Prozent steigen nach 3,3 Prozent zuvor. Die deutsche Wirtschaft dürfte um 1,2 Prozent wachsen; damit liegt die Kommission 0,2 Punkte unter der Prognose der schwarz-gelben Koalition in Berlin.


Defizit-Abbau harzt
Das Defizit vom grössten Schuldensünder Griechenland soll auf 9,3 Prozent sinken nach 13,6 Prozent zuvor. Andere Mitgliedsländer mit schweren Schuldenproblemen kommen beim Defizit-Abbau nur langsam voran. Für Spanien werden 9,8 Prozent angenommen nach 11,2 Prozent zuvor, für das von den Bankenkrise besonders getroffene Irland 11,7 Prozent nach 14,3 Prozent im Vorjahr.


Keine Finanzhilfe für Spanien
Die EU-Kommission wird keine finanzielle Unterstützung für Spanien vorschlagen. EU-Währungskommissar Olli Rehn wies am Mittwoch in Brüssel Gerüchte von den Finanzmärkten zurück, wonach Madrid auf Hilfe von aussen angewiesen sei. «Nein, es ist nicht notwendig, finanzielle Unterstützung vorzuschlagen», sagte Rehn bei der Vorstellung des Frühjahrs-Konjunkturgutachtens der Kommission. «Griechenland ist ein einzigartiger und besonderer Fall. Kein anderer Mitgliedstaat ist wie Griechenland», sagte der Finne mit Blick auf den Schuldensünder, der in den kommenden drei Jahren insgesamt 80 Milliarden Euro Finanzhilfe von den Eurostaaten erhält. (awp/mc/ps/13)

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