EU-Mittag: Leichter – Übernahmen weiter im Fokus – Impulse fehlen

Sorgen bereite ausserdem weiterhin die Währungsentwicklung mit der neuerlichen Yen-Stärke zum US-Dollar. Dies könnten Investoren nutzen, um Carry Trades aufzulösen, hiess es.


Der EuroSTOXX 50 verlor am Nachmittag 0,59 Prozent auf 4.042,85 Punkte. Im Verlauf schwankte der europäische Leitindex zwischen 4.040 und 4.074 Punkten. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gab 0,54 Prozent auf 3.631,23 Zähler ab. Der Euronext 100 fiel um 0,49 Prozent auf 956,48 Punkte. In Paris präsentierte sich der CAC 40 mit minus 0,53 Prozent auf 5.467,05 Zähler ebenfalls schwächer. Der Londoner Leitindex FTSE 100 verlor 0,47 Prozent auf 6.203,80 Punkte.


Lagardere-Aktien gaben nach Zahlen am CAC40-Ende 3,07 Prozent auf 57,19 Euro ab. Wegen der Airbus-Krise verbuchte der Grossaktionär von EADS 2006 einen Rückgang seines Gewinns von 670 Millionen auf 291 Millionen Eur o. Der Gewinnbeitrag von EADS brach von 266 Millionen auf 23 Millionen Euro ein. Angesichts eines Wachstums des operativen Ergebnisses der Mediensparte von sieben Prozent schlägt der französische Mischkonzern aber dennoch eine Erhöhung der Dividende von 1,10 auf 1,20 Euro je Aktie vor. Lagardere hat Aussagen vom Vorabend zufolge unterdessen keine Pläne zum Verkauf des verbliebenen Anteils an EADS in Höhe von 7,5 Prozent.


Gaz de France (GdF) gaben 0,83 Prozent auf 33,59 Euro ab. Händler verwiesen auf einen enttäuschenden Ausblick des französischen Gasversorgers als Belastung. GdF hatte seine Bilanz vorgelegt. Der Gewinn stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 21 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Für 2007 stellte GdF eine stabile Entwicklung des operativen Gewinns in Aussicht, wobei 2007 wegen des milden Winters ein Jahr der Konsolidierung werde.


In London standen Alliance Boots mit plus 2,61 Prozent auf 1.022,50 Pence erneut an der «Footsie»-Spitze. Händler verweisen auf einen möglichen Übernahmekampf um den britischen Pharmagrosshändler. Dieser lehnte die Offerte von KKR und dem Alliance-Manager Stefano Pessina ab, die zehn Pfund je Aktie geboten hatten. Papiere von Antofagasta notierten unverändert bei 474,50 Pence. Händler sprachen von einer «soliden» Bilanz des Minenbetreibers. Zudem stabilisiere sich der Kupferpreis zusehends.


Pirelli-Aktien sprangen in Mailand um 9,33 Prozent auf 0,8335 Euro hoch. Händler verwiesen auf den erwarteten Verkauf des Anteils an Telecom Italia. Die Erlöse könnten zur Neuaufstellung im industriellen Geschäft genutzt werden, sagten Händler. Ein Konsortium aus italienischen Banken soll bereit sein, 2,6 bis 2,7 Euro je Telecom-Italia-Aktie zu bezahlen. In Madrid profitierten Altadis an der IBEX35-Spitze mit plus 2,06 Prozent auf 38,62 Euro von Übernahmefantasie. Händler verwiesen auf neu aufflammende Übernahmefantasie, nachdem spanische Zeitungen über neues Interesse von Finanzinvestoren berichtet hatten.


Swisscom-Aktien gaben nach Zahlen 2,74 Prozent auf 435,50 Franken ab. Der Schweizer Telekomkonzern verbuchte 2006 belastet von Sonderaufwendungen wie erwartet einen Ergebnisrückgang. Von der Schweizer dpa-AFX Partneragentur AWP befragte Experten hatten mit einem Ergebnis in dieser Grössenordnung gerechnet. Unterdessen werde die Gefahr einer Bieterschlacht um Fastweb konkreter, was laut Börsianern den Kurs der Swisscom-Aktie derzeit weiter nach unten drücke. (awp/mc/gh)

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