EU-Schluss: Schwächer

Händler verwiesen auf negative Vorgaben von den US-Börsen. Jenseits des Atlantiks laste der überraschend schwache Arbeitsmarktbericht vom Freitag weiterhin auf den Kursen. Zum drückten Gerüchte über Liquiditätsprobleme bei Bear Stearns die Stimmung. Der EuroSTOXX 50 fiel zum Handelsschluss um 0,85 Prozent auf 3.546,10 Punkte. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, sank um 1,11 Prozent auf 3.023,25 Zähler. Der Euronext 100 gab um 1,17 Prozent auf 816,61 Punkte nach. In Paris fiel der CAC 40 um 1,13 Prozent auf 4.566,99 Punkte. Der Londoner FTSE 100 schloss 1,24 Prozent tiefer bei 5.629,10 Zählern.


Aktien spanischer Versorger gehörten nach der Wiederwahl des spanischen Ministerpräsidenten Zapatero zu den Gewinnern. Iberdrola-Aktien legten um 1,21 Prozent auf 10,04 Euro zu. Union Fenosa verteuerten sich um 1,21 Prozent auf 45,23 Euro. Einige Marktbeobachter erwarten nun eine weitere Konsolidierung im Versorgersektor. «Nachdem die Wahlen vorbei sind, rücken Fusionen und Übernahmen wieder in den Fokus», sagte ein Händler. «Es wird angenommen, dass Zapatero einen Markteintritt von Electricité de France (EdF) begrüssen würde.» Die UBS schrieb, Zapateros Wiederwahl habe drei Vorteile für den Versorgersektor: Eine Konsolidierung werde wahrscheinlicher, Investitionen für erneuerbare Energien und die Infrastruktur würden garantiert und die Liberalisierung der Tarife sollte weitergehen.


Dagegen litten ArcelorMittal unter sehr schwachen Branchenvorgaben aus Japan, wo Papiere der Konkurrenten Nippon Steel und JFE Holdings zu den grössten Verlierern gehörten. ArcelorMittal waren mit einem Minus von 4,13 Prozent auf 47,59 Euro Schlusslicht im EuroSTOXX 50.


In London gerieten Minenkonzerne nach einem Bericht der «Sunday Times» unter Druck, dem zufolge Rio Tinto die Hürden in der Übernahmeschlacht mit dem Konkurrenten BHP Billiton höher legen will. Rio Tinto wolle den eigenen Anlegern mitteilen, sein Aluminiumgeschäft sei bis zu 20 Milliarden US-Dollar (9,9 Milliarden britische Pfund) mehr wert als die derzeitigen Schätzungen, so das Blatt. Rio Tinto verloren 6,01 Prozent auf 5.258 Pence, BHP Billiton gaben um 5,85 Prozent auf 1.497 Pence nach. Auch andere Minenwerte zeigten sich sehr schwach.


An der Zürcher Börse ging es für Kühne & Nagel nach der Bilanzvorlage um 2,3 Prozent auf 96,80 Schweizer Franken bergab. Die Logistikgruppe hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007 Umsatz und Ergebniss kräftig gesteigert. Allerdings verfehlte die Gesellschaft aufgrund einer unerwarteten Abschreibung auf den Firmenwert (Goodwill) die Erwartungen der Analysten. (awp/mc/ps)

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