EU-Verlauf: Gut behauptet – RBS und Enel im Fokus

Der EuroSTOXX 50 legte bis zur Mittagszeit um 0,29 Prozent auf 3.585,22 Zähler zu. Der STOXX 50 gewann 0,19 Prozent auf 3.030,66 Punkte. In London stieg der FTSE 100 um 0,13 Prozent auf 5.834,60 Zähler. In Paris rückte der CAC-40-Index um 0,21 Prozent auf 4.770,91 Punkte vor.


Im Fokus am britischen Markt stand vor allem die Royal Bank of Scotland (RBS) mit ihrem Zwischenbericht: Die Bank teilte mit, dass sie auf gutem Weg sei, ihre Ziele für das erste Halbjahr zu erreichen, obwohl das Geschäft unter der Finanzmarktkrise gelitten habe. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2008 wurde ebenfalls bekräftigt. Zudem verlaufe die Integration der im Vorjahr übernommenen niederländischen Grossbank ABN Amro planmässig, wobei die Überschuss- und Kostensenkungs-Synergien leicht über den Erwartungen lägen, hiess es. Die Aktie drehte nach einem freundlichen Start allerdings ins Minus und gab um 2,47 Prozent auf 227,63 Pence nach. «Es gab nur wenig neue Details», sagte ein Analyst. Bei Cazenove hiess es, dass die Geschäftsergebnisse vor Abschreibungen dem Unternehmen zufolge «zufriedenstellend» ausgefallen seien, es aber keinen Bezug zu den Prognosen des Marktes gebe.


Im Leitindex der Eurozone sanken Enel um 1,01 Prozent auf 6,90 Euro. Der italienische Versorger rechnet für das zweite Quartal mit besser als vom Markt erwarteten Geschäftszahlen und einer positiven Entwicklung im Gesamtjahr. Der Enel-Chef Fulvio Conti räumte aber auch «operative Differenzen» mit dem spanischen Mischkonzern Acciona über die weitere Entwicklung des spanischen Stromkonzerns Endesa ein. Diese Differenzen hielten jedoch beide Anteilseigner nicht davon ab, zusammenzuarbeiten, ergänzte Conti und sprach von einem «korrekten Verhältnis».


Die Kursgewinne der HBOS-Aktie bröckelten zwar im Handelsverlauf ab, doch das Papier hielt sich mit 0,34 Prozent auf 293,00 Pence weiter im Plus. Die UBS stufte in einer Sektorstudie das Papier der Hypothekenbank von «Neutral» auf «Buy» hoch. Das Kursziel wurde zugleich jedoch von 550 auf 350 Pence gesenkt. Selbst eine sehr schwache Geschäftsentwicklung in Grossbritannien würde HBOS nicht in die Nähe mangelhafter Profitabilität bringen, schrieben die Analysten. Die Aktie von Persimmon brach nach einer Abstufung um 7,35 Prozent auf 359,00 Pence ein und war schwächster Wert im FTSE 100. Merrill Lynch senkte die Aktie des Bauunternehmens von «Buy» auf «Neutral» bei einem Kursziel von 400 Pence. Die Unsicherheit über den britischen Häusermarkt halte an, hiess es in der Studie. Potenzielles Risiko gehe unter anderem von einem möglichen steilen Anstieg der britischen Arbeitslosenzahlen aus.


Next büssten 6,02 Prozent auf 1.031,00 Pence ein, nachdem die Citigroup die Aktie auf «Sell» senkte. Die Aussichten für die britische Konsum-Entwicklung seien ziemlich schlecht, schrieb Analyst Richard Edwards. Es müsse mit einem Rückgang vergleichbar dem der frühen 1990er Jahre gerechnet werden. Edwards erwartet für 2009 nun einen Gewinnrückgang im britischen Einzelhandel von 6,7 Prozent. Bislang war er von einem 5,6-prozentigen Plus ausgegangen. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert