EU-Verlauf: Kaum verändert – Starke Gewinne bei Ryanair nach Jahresbilanz

Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, fiel um 0,10 Prozent auf 3.148,45 Zähler. Der FTSE 100 stieg hingegen 0,19 Prozent auf 6.019,90 Punkte. Der CAC-40-Index legte 0,20 Prozent auf 4.945,16 Zähler.


Der Future auf den US-Leitindex deutet mit festerer Tendenz mittlerweile auf Kursgewinne zu Handelsbeginn hin. Am Vortag hatte der Dow Jones noch kräftig im Minus geschlossen. Am späteren Nachmittag könnten die April-Daten zum US-Auftragseingang in der Industrie neue Impulse für den Aktienhandel geben.


Die Aktien von Ryanair zählten nach einem überraschenden Gewinnsprung im abgelaufene Geschäftsjahr zu den grossen Gewinnern des Tages. Im Vormittagshandel legten die Papiere von Europas grösstem Billigflieger 8,54 Prozent auf 2,86 Euro zu. Ryanair überraschte die Analysten mit einem Gewinnsprung vor Sonderposten um 20 Prozent auf 480,9 Millionen Euro. Analysten hatten zuvor für das abgelaufene Geschäftsjahr 2007/08 im Durchschnitt nur einen Überschuss von 475 Millionen Euro erwartet. Der Umsatz ist mit 21 Prozent auf 2,71 Milliarden Euro ebenfalls kräftig gestiegen. Der aktuell hohe Preis für Treibstoff bereitet dem Billigflieger allerdings Sorgen. Die Entwicklung an den Ölmärkten sei «irrational», teilte das Unterehmen mit. Wenn der Ölpreis weiter auf einem Niveau von 130 Dollar verharre, werde Ryanair im kommenden Jahr gerade noch die Gewinnzone erreichen.


Die Aktien des britischen Versorgers United Utilities konnten ebenfalls nach Geschäftszahlen 1,06 Prozent auf 765,5 Pence zulegen. Auch hier ist der Vorsteuergewinn des Unternehmens laut Konzernangaben überraschend stark ausgefallen. Am Morgen meldete United Utilities für das Gesamtjahr einen Gewinn vor Steuern von 475,6 Millionen Pfund, dabei hatten Analysten zuvor im Durchschnitt ein Plus von nur 465 Millionen Pfund erwartet.


Die Aktien des britischen Rüstungskonzerns BAE Systems legten nach einem Grossauftrag um 0,88 Prozent auf 456,25 Pence zu. In den kommenden zwei Jahren sollen 10.000 Fahrzeuge an die US-Armee geliefert werden. Der Auftrag hat laut US-Angaben ein Volumen von 1,66 Milliarden US-Dollar.


Die Aktien der französischen Grossbank Societe Generale zählten hingegen nach einer Abstufung von US-Banken durch die Ratingagentur Standard and Poor’s zu den grossen Verlierern am Markt und rutschten 2,58 Prozent auf 64,17 Euro. Zu Beginn der Woche sorgte eine Gewinnwarnung der britischen Hypothekenbank Bradford & Bingley bereits für kräftige Kursverluste bei den Aktien der Finanzbranche. Am späten Montag hatte anschliessend Standard & Poor’s grosse amerikanische Banken nach unten gestuft. Die negative Bewertung dürfte die europäischen Finanzwerte auch im Dienstaghandel belasten, sagten Händler.


Die Aktien der französischen Grossbank BNP Paribas mussten einen Abschlag von 1,05 Prozent auf 64,32 Euro hinnehmen. Bei den Titeln der britischen HSBC Holdings fielen die Kursverluste etwas geringer aus. Hier gab es zuletzt nur ein Minus von 0,82 Prozent auf 845,75 Pence, während die Aktien der HBOS leicht um 0,28 Prozent auf 361 Pence zulegen konnten. (awp/mc/pg)

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