Euro rutscht erstmals seit Juni 2009 unter 1,38 Dollar

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag noch auf 1,3847 (Mittwoch: 1,3984) Dollar festgesetzt. Der Dollar war damit 0,7222 (0,7151) Euro wert.


«Die Sorge vor einem Flächenbrand in der Eurozone besteht fort», sagte Devisenexperte Andreas Ertl vom Bankhaus M.M. Warburg & Co. Nach dem Debakel in Griechenland hätten viele Marktteilnehmer nun Angst, dass das Gleiche auch mit Spanien und Portugal geschehen könnte. In der Eurozone rissen die Negativ-Schlagzeilen über die kritische Haushaltslage einiger Mitgliedsstaaten nicht ab. Nachdem die EU-Kommission die Haushaltspolitik Griechenlands zur Sanierung der Staatsfinanzen am Vortag unter strenge Aufsicht gestellt hatte, rückt nun die angespannte Lage in Spanien und Portugal in den Fokus.


Trichet-Aussagen beruhigen Märkte nicht
Die Aussagen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet haben laut Experte Ertl nicht zur Beruhigung an den Märkten beigetragen. Trichet hatte nach der Zinsentscheidung von der griechischen Regierung ein konsequentes Vorgehen gegen ihre Rekordschulden verlangt. «Wir erwarten und glauben daran, dass die griechische Regierung alle notwendigen Entscheidungen treffen wird, um ihre eigenen Sparziele zu erreichen», sagte Trichet. Griechenland ist der grösste Schuldensünder im Euroraum. Der Euro ist nach dem jüngsten Einbruch aus Sicht von Ertl stark angeschlagen. Weitere Kursverluste seien nun wahrscheinlich.


Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87310 (0,87620) britische Pfund, 125,68 (126,73) japanische Yen und 1,4690 (1,4738) Schweizer Franken fest. Der Preis für die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.083,25 (1.115,25) Dollar gefixt. Der Kilobarren Gold kostete 25.710,55 (25.758,40) Euro. (awp/mc/pg/28)

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