Flughafen Zürich bereit für Südanflug


Der Flughafen Zürich ist bereit für den Südanflug. Ab 30. Oktober sollen wöchentlich über 200 der umstrittenen Landungen aus Süden abgefertigt werden. Je nach Wetterlage dürften es aber im Winterhalbjahr deutlich weniger sein.


Der umstrittene Südanflug ist im Winter bei schlechter Sicht vorerst nicht möglich. (keystone)
Zurzeit läuft noch die Sicherheitsüberprüfung zu der vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) im Sommer erteilten Bewilligung. Diese wurde im Zusammenhang mit den Turbulenzen beim Bazl angeordnet. Der Bund wird voraussichtlich am 15. Oktober informieren. Mittlerweile ist der Flughafen jedoch bereit für den Südanflug, wie es an einer Orientierung am Mittwoch hiess. Es gebe zum Start der Südanflüge ein Sicherheitsdispositiv, sagte Flughafendirektor Josef Felder. Dies nachdem die Gegner Störmanöver angekündigt haben.


An Werktagen 5000 Anflüge jährlich
Der Flughafen rechnet an Werktagen mit je 15 bis 20 Anflügen von Langstrecken-Flugzeugen, an Wochenend- und Feiertagen mit längeren Sperrzeiten mit 50 bis 70 (auch Kurzstreckenflugzeuge). Die nach Ablehnung des Staatsvertrages in Kraft gesetzte deutsche Regelung verordnet Sperrstunden für den Überflug von süddeutschem Gebiet, weshalb die Schweiz unter anderem auf den Südanflug ausweicht. Jährlich rechnet der Flughafen mit 13 000 Südanflügen, 5000 davon an Werktagen.


Instrumentenlandesystem ILS erst ab 2004
Nicht zu verhindern sei, dass durch die Südanflüge bei Verkehrsspitzen die Kapazität von 66 auf rund 45 Flugbewegungen pro Stunde eingeschränkt werde. Nach der Etablierung des Südanfluges sei aber wieder mit einer Erhöhung zu rechnen, sagte Rainer Hiltebrand, Leiter Operations. Erst ab Herbst 2004 wird auf der Südanflug-Piste 34 das Instrumentenlandesystem (ILS) installiert sein. Vorderhand gilt deshalb für den Südanflug eine Sichtanforderung für den Piloten von knapp fünf Kilometern.Rekursverfahren gegen Südanflug noch offen
Sind die Sichtverhältnisse wegen der Wetterbedingungen schlechter, sei deshalb bis zur Inbetriebnahme des ILS kein Südanflug möglich. Vor allem im Winterhalbjahr wird der Südanflug deshalb wetterbedingt eingeschränkt sein. Der Flughafen wollte sich jedoch nicht auf einen Prozentsatz festlegen. Gegen die Genehmigung des Südanfluges durch das Bazl haben 2876 Private, 63 Gemeinden (darunter 2 deutsche) und 16 Verbände bei der Rekurskommission des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) rekurriert. Der Entscheid ist noch offen. (awp/scc/hoa)

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