Geschäftserfolg in Asien: Verhandeln mit Tigern, Drachen und Elefanten

von Tanja Hess


Die Intensivierung des Kontakts heisst, man sollte auch auf sozialer Ebene den Anschluss an die neuen Player des globalen Wirtschaftsfelds nicht verpassen.


 


Kultureller Hintergrund
Wir Zentraleuropäer neigen dazu, ganz Asien kulturell in einen Topf zu werfen: Dies ist darum naheliegend, weil unser Geschichtsunterricht auf der Geschichte Europas basiert und wir so die entlegeneren Kulturen mit den damit verbundenen Religionen und Riten nie kennen gelernt haben.


 


Das Buch «Geschäftserfolg in Asien» aus dem orell füssli Management Verlag geht das Problem des Verständnisses und des damit verbundenen Handelns an der Wurzel an.


 


Klar und übersichtlich nach Ländern gegliedert (China, Indien, Indonesien, Japan, Korea, Malaysia, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam) stellt das Buch eine Übersicht her.


 


Leitzahlen und Rahmeninformationen
Grösse, Einwohnerzahl, Sprachen und Angaben zur Verfassung und der Politik leiten die Übersicht zum Land ein. Ein umfassender geschichtlicher Hintergrund bildet das Verständnis und die Herkunft der oft traditionell bestimmten Haltungen. Es wird erklärt, wie sich die Japaner anreden lassen, wann man den Vornamen benutzt und wann den Nachnamen. Gesetze der Autorität und der Macht werden erläutert, damit man eine Zurückhaltung im jeweiligen Land richtig versteht.


 


Bekommt man in China zum Beispiel eine Visitenkarte, so ziemt es sich diese mit beiden Händen in Empfang zu nehmen und diese genügend lange anzuschauen oder gar zu loben. Die Visitenkarte einfach wegzustecken wäre eine herbe Beleidigung.


 


Die Übernahme der Visitenkarte mit beiden Händen leitet sich aus alter Tradition ab. China kennt die Visitenkarte schon seit Jahrhunderten. Nimmt der Fremde die Visitenkarte mit beiden Händen in Empfang, so ist man sicher, dass er keine Waffe in den Händen hält.


 


Die einzelnen historischen Vergangenheiten sind in Asien oft nicht so einfach und so ist das Buch ein guter Ratgeber, wer über was gerne spricht und welche Themen in welchem Land tabu sind.


 


Der Begriff WIR und die Dynamiken der Gruppen
Auch wird auf soziale Netzwerke eingegangen. Der Umgang mit dem Begriff «wir» ist nicht nur Schlüssel für das Verständnis des Gruppenverhaltens. Es wird auch gezeigt mit welchem Verhalten man sich einer Gruppe annähert, oder gar teil von ihr werden kann. Ein wirklich toller Teil des buches widmet sich der jeweiligen Business-Kommunikation. Hier lernt man, wo besser zuzuwarten ist und wie man was zu verstehen hat. So wird hier zum Beispiel erläutert, dass sich der Chinese gerne Zeit für Geschäftliches nimmt übers Wochenende.


 


Zu einem Geschäftserfolg gehört immer auch ein Essen


Geschäftsessen sind eine delikate Angelegenheit. So lässt man sich von diesem Buch hier gerne beraten. Nicht nur das Geschenk an die Frau des Geschäftspartners wird hier Gegenstand ausführlicher Erläuterungen, auch die Frage wer wen einlädt und schliesslich bezahlt wird hier geklärt.



Das Buch ist sicher jedem Geschäftsreisenden in Asien eine tolle Hilfe. Die klare Struktur bringt einen schnellen Einblick. Nach der Lektüre ist mancher Elefant und Tiger zu einem transparenteren Geschäftspartner geworden. Ein kleiner und toller Beitrag zum globalen Kulturverständnis im Austausch mit Asien.



 








Ulrich Leifeld, Frank Brinkmann: Geschäftserfolg in Asien
Verhandeln mit Tigern, Drachen und Elefanten.


Orell Fuessli Verlag
gebunden – 256 Seiten


ISBN: 3280052572
CHF 49.00


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