Mirabaud rechnet jedoch damit, dass «das Pendel umschwenken wird». Die kleinen Geschäfte würden sich auf das Interesse der Kunden konzentrieren. «Und Banken, die auf ihren Portfolios Gewinne generieren, werden immer Marktanteile gewinnen», sagte Mirabaud in einem Interview mit der Zeitung «Le Temps» (Montagsausgabe).
Neue Vermögen
Die grossen Bankengruppen, die um jeden Preis Kunden gewinnen wollen, würden diese vielleicht am Ende an die spezialisierten Banken verlieren. Mirabaud nimmt an, dass die neuen Vermögen – insbesondere aus Russland oder Asien – die traditionellen Märkte aus dem benachbarten Europa ersetzen werden.
Proteste von GAFI falsch und verzerrt
Angesprochen auf die jüngste Kritik der Groupe d’action financière contre le blanchiment des capitaux (GAFI) an der Schweiz meinte der SBVg-Präsident, es schwinge stets ein politischer Hintergedanke mit. Die Proteste von GAFI seien falsch und verzerrt. Sie seien auf die Zahl der Meldungen der Banken auf Geldwäschereiverdacht an die Behörden fokussiert, ohne diese in Beziehung zu den eröffneten strafrechtlichen Verfolgungen zu setzen.
821 Verdachtsmeldungen von Finanzintermediären auf Geldwäscherei
«Im Jahr 2004 habe es in der Schweiz 821 Verdachtsmeldungen von Finanzintermediären auf Geldwäscherei gegeben, 617 seien strafrechtlich verfolgt worden», führte Mirabaud aus. In Frankreich dagegen seien von 10’842 Meldungen lediglich 342 strafrechtlich verfolgt worden. (awp/mc/gh)
