HypoCredito – Neue Grossbank steigt in die Top Ten auf

Allerdings ist die Bilanzsumme nur bedingt aussagekräftig. International werden Banken eher nach ihrem Börsenwert bemessen. Hier würde sich das fusionierte Institut derzeit mit etwa 40 Milliarden Euro auf dem neunten Rang einordnen. Dominierend sind in Europa derzeit Banken wie die britische HSBC, die mit Abstand am meisten wert ist, und die Schweizer UBS, die auf die grösste Bilanzsumme kommt.


Künftig etwa 126.000 Mitarbeiter
Bei der Zahl der Beschäftigten zählt die neue UniCredito mit künftig etwa 126.000 Mitarbeitern zu den grossen Arbeitgebern in der Branche. Branchenexperten rechnen damit, dass diese Zahl nach der Fusion um mehrere tausend Stellen sinken wird. Vor allem in Osteuropa gibt es Überschneidungen. Hier könnte es zu Stellenabbau und aus kartellrechtlichen Gründen zum Verkauf von Tochterunternehmen kommen. In Deutschland könnte es gewisse Einschnitte in der Zentrale geben. Wenn das Fili algeschäft aber weiter betrieben wird, sind hier nach dem Stellenabbau der vergangenen Jahren nach Einschätzung von Arbeitnehmervertretern kaum noch Einschnitte möglich.


In Osteuropa stark vertreten
Stark vertreten ist die neue Grossbank in Osteuropa. Hier waren UniCredito und die HypoVereinsbank über ihre Tochter Bank Austria schon bisher hoch aktiv. Durch die Zusammenlegung der Aktivitäten entsteht ein neuer Marktführer in Osteuropa. Heissen wird die neue Bank weiterhin UniCredito. Die Phantasieschöpfung «HypoCredito» kommt nicht zum Zuge. Die lokalen Marken – wie künftig HypoVereinsbank – sollen aber erhalten bleiben.


Eigenkapitalrendite von 18 Prozent angestrebt
Die UniCredito will spätestens bis zum Jahr 2007 wieder an die alte Ertragskraft anknüpfen. In zwei Jahren werde eine Eigenkapitalrendite von 18 Prozent angestrebt, teilte die Bank am Sonntag in Mailand mit. Im vergangenen Jahr hatte die UniCredito eine Eigenkapitalrendite von 18 Prozent nach Steuern erwirtschaftet. Die Dividende solle jährlich ansteigen, kündigte die Bank weiter an. Die wegen der Übernahme der HVB und ihrer Töchter bis zu 4,685 Milliarden neu ausgegebenen Aktien sind ab dem laufenden Jahr dividendenberechtigt.


Noch keine Auswirkungen beim Gewinn pro Aktie
Beim Gewinn pro Aktie (EPS) rechnet die italienische Großbank im kommenden Jahr noch mit keinen Auswirkungen. Nach 2006 soll der Zusammenschluss mit der HVB jedoch zu einer deutlichen Steigerung des EPS führen. Zwischen 2005 und 2007 soll der Gewinn je Aktie durchschnittlich um 26 Prozent pro Jahr steigen. Die Eigenkapitaldecke soll durch internes Wachstum gestärkt werden. Die Kernkapitalquote soll von 5,3 Prozent Ende 2005 auf 6,4 Prozent Ende 2007 steigen. (awp/mc/gh)

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