Kudelski rutscht 2008 in die roten Zahlen

Daher gibt sich das Unternehmen mit Blick auf das angelaufene Geschäftsjahr zuversichtlich. Von Januar bis Dezember 2008 steigerte Kudelski den Umsatz auf 1’037,0 (942,5) Mio CHF. Der schwächere US-Dollar habe sich negativ auf diese Kennziffer ausgewirkt, teilte der Technologiekonzern am Freitag mit. Entsprechend lag der Zuwachs bei 11% gegenüber einer Rate von 20,4% bei konstanten Wechselkursen.


Reinverlust von 7 Millionen Franken
Der EBIT ging auf 18,5 (87,7) Mio CHF zurück. Der Reinverlust betrug 7,0 Mio CHF nach einem Vorjahresgewinn von 67,4 Mio CHF. Nach Minderheiten lag der Verlust bei 14,6 (VJ +66,1) Mio CHF. Das Unternehmen verwies auf Migrationskosten, die sich durch die Umstellung von 25 Mio Smartcards auf das Servicemodell in den zwölf Monaten 2008 ergeben hätten.


Analystenerwartungen übertroffen
Mit dem Zahlenset hat das Unternehmen die Markterwartungen übertroffen. Analysten hatten durchschnittlich (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 1’018,0 Mio CHF und einem EBIT von 12,6 Mio CHF gerechnet. Beim Reingewinn gibt es keinen Konsens. Nach Minderheiten hatte Helvea 11,4 Mio CHF erwartet und die Analysten von Kepler -26,9 Mio CHF. Den Aktionären soll eine Dividende von 0,15 (0,30) CHF per Inhaberaktie und von 0,015 (0,03 CHF) per Namenaktie ausgeschüttet werden.


101 Millionen aktive SmartCards und Geräte im Umlauf
Im Bereich Digital-TV weist Kudelski einen Umsatz von 665,9 (582,1) Mio CHF und einen EBIT von 7,3 (88,0) Mio CHF aus. Über 101 Mio aktive SmartCards und Geräte seien im Umlauf. In der Sparte Public Access wurden in der Berichtsperiode 240,6 (224,4) Mio CHF Umsatz erwirtschaftet bei einem EBIT von 21,6 (25,8) Mio CHF und bei Middleware/Advertising 134,8 (128,6) Mio CHF Umsatz und 10,2 (-7,8) Mio CHF EBIT.


OpenTV soll ganz an Kudelski gehen
Ferner will Kudelski die Tochtergesellschaft OpenTV voll übernehmen. Per Ende 2007 hielt Kudelski knapp ein Drittel an OpenTV und hat gemäss Finanzbericht 2008 in mehreren Tranchen weitere Anteile hinzugekauft. Das Unternehmen will 1,35 USD per Aktie in bar zahlen, was einem Aufschlag von 35% gegenüber dem Schlusskurs von Donnerstag (26.2.) entspricht. Damit ergäbe sich ein Kaufpreis von rund 127 Mio USD, hiess es.


Migration von 30 Millionen Smartcards aufs Servicemodell
Der geplante Erwerb verdeutliche die weitere Expansionsstrategie, sagte CEO André Kudelski gegenüber AWP. Von der Komplettübernahme verspricht sich der Konzern die Positionierung der US-Gesellschaft in neuen Märkten wie IPTV und eine bessere Integration neuer Technologien. Mit Blick auf 2009 erklärte das Unternehmen, langsam von der Migration von mehr als 30 Mio Smartcards auf das Servicemodell zu profitieren. Anfangs 2009 sei die Massnahme abgeschlossen worden. Die Umstellung soll sich ab Juni 2009 voll positiv auf die Ertragssituation auswirken, wie CEO André Kudelski erklärte.


2009 wieder schwarze Zahlen erwartet
Negative Auswirkungen durch die Wirtschaftsflaute könne es zwar in den Segmenten Middleware/Advertising und Public Access geben. In der Sparte Digital TV habe das Unternehmen aber mit der Umstellung auf das Servicemodell die richtigen Schritte getätigt, sich von der Konjunktur weiter abzukoppeln, sagte Kudelski. Für 2009 dürfte das Unternehmen auch unter dem Strich schwarze Zahlen schreiben. Kudelski erwartet 2009 eine verbesserte Profitabilität und deutlich bessere Cash Flows als im Vorjahr. Der Umsatz wird zwischen 1’070 und 1’100 Mio CHF gesehen und der EBIT zwischen 50 und 60 Mio CHF. (awp/mc/ps/08)

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