Kunststoffbranche erlebte 2006 ihr drittbestes Jahr

«Insgesamt war 2006 ein sehr erfreuliches Jahr», sagte der Präsident des Kunststoffverbandes Schweiz (KVS), Peter Weigelt, vor den Medien in Zürich. Das Umsatzwachstum sei überdurchschnittlich gewesen. Besser waren nur noch die Jahre 2000 und 2001, als die Branche 14,4 bzw. 14,6 Mrd CHF umgesetzt hatte.


Massiv höhere Rohstoffpreise
Ein guter Teil des Anstiegs ist auf die massiv höheren Rohstoffpreise zurückzuführen. Rohstofflieferanten, -importeure und- händler konnten den Umsatz deutlich ausbauen, wie der Verband anhand der jüngsten Branchenumfrage bekannt gab. Aber auch Handelsfirmen und Verarbeitungsunternehmen setzten klar mehr um.


Den grössten Sprung machten allerdings die Hersteller von Kunststoffmaschinen und -peripherie. «Die Industrie investierte massiv in neue Anlagen», sagte Engel. Die Lieferzeiten für Maschinen sei extrem lang. Die Hersteller hätten zum Teil Mühe, den Markt zu bedienen.


Florierender Export
Insgesamt verarbeitete die Branche 903 000 Tonnen Kunststoff. Das sind 1,6% mehr als im Vorjahr. Auch der Export florierte. Die Ausfuhren von Halbzeug und Fertigprodukten stiegen um 10,9% auf 3,83 Mrd CHF. Dank der guten Konjunktur im In- und Ausland hätten die stetig steigenden Rohstoffpreise stärker als in den Vorjahren an die Kunden weitergegeben werden können. In den letzten zwölf Monaten habe der Druck auf Margen etwas nachgelassen, sagte Weigelt.


Produktivität gestiegen
Die Produktivität in der Branche sei massiv gestiegen, sagte der neue KVS-Geschäftsführer Ernesto Engel. Der durchschnittliche Umsatz pro Mitarbeitendem nahm von 351’000 auf 383’000 CHF zu. Der grösste Sprung fand bei den Herstellern von Kunststoffmaschinen und- peripherie statt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich die Unternehmen zurückhaltend zeigten mit der Rekrutierung von neuem Personal. In den 870 Mitgliederfirmen des Verbands waren 33’659 Mitarbeitende beschäftigt. Im Vorjahr hatten 850 Firmen 33’248 Angestellte.


2007 soll noch besser werden
2007 dürfte noch besser werden als 2006 mit einem Wachstum auf allen Ebenen, sagte Weigelt. 56% der Firmen rechneten mit mehr Umsatz, lediglich 8% erwarteten einen Umsatzrückgang. Insgesamt dürfte der Umsatz der Kunststoffindustrie um 8 bis 9% zulegen. «Es sind keine Abschwächungstendenzen in Sicht», sagte Weigelt. Die Grenzen setzten vielmehr die Auslastung von Maschinen und Anlagen sowie der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert