MTU-Verkauf bringt DaimlerChrysler Milliardengewinn

Nach Informationen des «Handelsblatts» (Mittwochausgabe) aus Finanzkreisen verkauft der Autokonzern den Dieselmotorenhersteller vom Bodensee voraussichtlich für 1,5 Milliarden bis 1,7 Milliarden Euro an das Tochterunternehmen der Wallenberg-Industriefamilie. Schon nächste Woche soll das Geschäft abgeschlossen sein, nachdem bereits in der vergangenen Woche ein Vorvertrag unterzeichnet wurde. Der Kaufpreis liegt damit allerdings deutlich unter der in Branchenkreisen zuletzt spekulierten Höhe von 1,9 Milliarden Euro.


Erlös verplant
Zum Verkaufspaket gehören neben dem Dieselmotorenhersteller auch Teile des US-Motorenbauers Detroit Diesel. Die Stuttgarter haben den V erkaufserlös bereits weitgehend verplant. Mit dem Buchgewinn will Daimler-Chrysler die Belastungen von 950 Millionen Euro aus dem geplanten Abbau von 8500 Stellen bei Mercedes abfedern.


Geld für Expansion
Die Schweden wollen nach Informationen aus verhandlungsnahen Kreis en weiter in das Geschäft von MTU investieren und frühestens 2011 wieder aussteigen – voraussichtlich mittels eines Börsengangs. Die Übernahme werde, wie bei Finanzinvestoren üblich, zu zwei Dritteln fremdfinanziert und die Zinslasten dem Unternehmen aufgebürdet. Ein Teil des Geldes soll in die Expansion von MTU Friedrichshafen gesteckt werden. So wollen die Schweden Unternehmenskreisen zufolge in die Entwicklung einer geplanten neuen Motorenbaureihe von MTU rund 100 Millionen Euro investieren und damit rund 300 Arbeitsplätze schaffen. Ausserdem garantierte EQT den Bestand der Gelenkwellen-Fertigung am Standort Friedrichshafen.


Zusage Kartellamt ausstehend
Der Milliardendeal steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung d urch die Kartellbehörden und Daimler-Gremien. Der Daimler-Vorstand berät Mitte nächster Woche, der Aufsichtsrat soll dann Ende der Woche, auf seiner letzten Sitzung in diesem Jahr, den Verkauf besiegeln.

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