museum franz gertsch: Der Johanna-Zyklus von M+M

Dabei folgt die Erzählung keiner chronologischen Struktur, sondern ist offen angelegt und kann in beliebiger Folge wahrgenommen und verknüpft werden. Formale und akustische Strukturen verbinden die Erzählfragmente auf einer anderen Ebene miteinander.







Interaktion von Bildern
Jede Sequenz besteht aus einem Dialog zwischen zwei der drei Personen, der die dritte Person thematisiert. Gleich einem Rondo wechseln Dialogpartner und Schauplätze von Leinwand zu Leinwand und ergeben einen Reigen, der in regelmässigen Abständen in eine kurze, gemeinsam auf allen Screens laufende Sequenz mündet. Die Szenen wiederholen sich auf den verschiedenen Leinwänden in leichten Variationen und verunsichern allmählich die Wahrnehmung, so wie sich auch die eindeutige Identität der Protagonisten allmählich verliert. Alle drei heissen offensichtlich Johanna, und am Ende stellt sich die Frage, ob es sich nicht um drei Facetten einer einzigen Person handelt.
Letztlich thematisiert der Johanna-Zyklus so einen veränderten Wahrnehmungsmodus in Zeiten des TV- und Internet-Zappings, bei dem sich Identitäts- und Handlungsmuster verschiedener Herkunft überlagern und in offenen, zum Teil interaktiven Strukturen neu verknüpfen lassen.
M+M, Johanna-Zyklus, 2000, Videoinstallation Installationsansicht Museum für Fotografie, Berlin, 2004
M+M, Johanna-Zyklus, 2000, Videoinstallation Installationsansicht Museum für Fotografie, Berlin, 2004
Beide Bilder: M+M, Johanna-Zyklus, 2000, Videoinstallation, Installationsansicht Museum für Fotografie, Berlin, 2004


Franz Gertsch
  Franz Gertsch
Das Grosse Gras, 1999/2001
Holzschnitt | woodcut
Handabzug auf Kumohadamashi Japanpapier
von | handmade print on japanes paper by Ivano Heizaburo 380 x 828 cm
museum franz gertsch, Burgdorf







Werke aus der Sammlung Stiftung Willy Michel
Während der Sommermonate präsentieren wir wieder die eigene Franz-Gertsch-Samlung in unseren grosszügigen Sammlungsräumen. Neben sechsgrossformatigen Gemälden (Gräser I-IV sowie Johanna I und Silvia I) zeigen wir einen bedeutenden Querschnitt aus Gertschs monumentalen Holzschnittwerk, darunter einige Porträts, Arbeiten aus der Schwarzwasser-Serie, Pflanzenmotive wie Pestwurz oder Gräser und schliesslich das jüngste Hauptwerk Maria, das mit knapp 400 x 550 cm zu den bislang grössten Holzschnitten von Gertsch zählt. (mfg/mc/th)
franz gertsch Silvia I, 1998 Tempera auf ungrundierter Baumwolle | Tempera on unprimed cotton, 290 x 280 cm museum franz gertsch, Burgdorf

franz gertsch Silvia I, 1998 Tempera auf ungrundierter Baumwolle | Tempera on unprimed cotton, 290 x 280 cm museum franz gertsch, Burgdorf

Franz Gertsch


franz gertsch, Gräser IV, 1998/99
Mineralpigmente auf ungrundierter Baumwolle | Mineral pigments on unprimed cotton, 290 x 440 cm museum franz gertsch, Burgdorf



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