Noch jede zehnte Vorsorgeeinrichung in Unterdeckung

Der Bundesrat hat den jährlichen Bericht des Bundesamtes für Sozialversicherung (BSV) über die finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen und der Lebensversicherer in der beruflichen Vorsorge zur Kenntnis genommen und am Montag veröffentlicht.


Unterdeckung verbessert
Der Prozentsatz der Vorsorgeeinrichtungen in Unterdeckung hat sich dank der positiven Entwicklung der Finanzmärkte von 11,2 auf 10,1% verbessert. Das BSV rechnet damit, dass sich die Lage in diesem Jahr leicht entspannen wird, doch seien die Folgen der negativen Börsenjahre noch immer spürbar. Das BSV hat bei den Aufsichtsbehörden der beruflichen Vorsorge die übliche Umfrage zur Unterdeckung der Vorsorgeeinrichtungen durchgeführt. Daraus geht hervor, dass sich von den registrierten und nichtregistrierten Kassen Ende letzten Jahres 353 Vorsorgeeinrichtungen in Unterdeckung befanden.


14,4 Prozent in Unterdeckung
Werden nur die registrierten Vorsorgeeinrichtungen betrachtet, die im Minimum das Obligatorium gemäss BVG versichern, so befanden sich 14,4% in Unterdeckung (Vorjahr 17%). Bezogen auf die Bilanzsumme beläuft sich die Unterdeckung auf rund 25,7 Mrd CHF. Davon entfallen 7 CHF auf Vorsorgeeinrichtungen ohne Staatsgarantie.


Lage weiterhin angespannt
Trotz diesen Verbesserungen bleibt laut BSV die finanzielle Lage vieler Vorsorgeeinrichtungen angespannt. Viele wiesen ungenügende Wertschwankungsreserven auf. Gemäss einer Umfrage der Complementa Investment-Controlling AG waren Ende 2004 rund 47% der befragten privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen nur eingeschränkt risikofähigkeit. Damit seien nicht alle Pensionskassen fähig, die Schwankungen der Finanzmärkte auszugleichen, heisst es in dem BSV-Bericht. Deren Entwicklung dürfte jedoch zu einer weiteren Verbesserung der finanziellen Situation führen.


Lebensversicherer ebenfalls mit Verbesserungen
Auch bei den Lebensversicherern stellte das BSV eine Verbesserung der Situation fest. Vereinzelt hätten sich allerdings Anbieter von Dienstleistungen im Bereich der beruflichen Vorsorge vom Markt zurückgezogen. (awp/mc/gh)

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