Ölpreise sinken weiter

Unterdessen werfe die Sitzung der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) am Donnerstag bereits ihre Schatten voraus. Der saudi-arabische Ölminister habe am Montag Einblick in die Ansichten des wichtigsten Opec-Produzenten gegeben. Er bezeichnete den Ölmarkt als sehr ausgeglichen und ein Preisniveau von 70 bis 80 Dollar je Barrel als angemessen. Diese Aussagen deuten laut Commerzbank auf unveränderte Förderquoten hin. Zwar verfolge die Opec kein offizielles Preisziel. Ein derartiges Preisniveau werde von der Opec aber als notwendig erachtet, um das Ölangebot langfristig zu sichern, ohne die Nachfrage und damit die Konjunktur zu beeinträchtigen.


Opec-Öl wieder über 80 Dollar
Derzeit notiert der Opec-Korbpreis etwas über dem oberen Rand dieses Preisbandes. Der Preis für Rohöl der Opec ist wieder über die Marke von 80 Dollar gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag im Durchschnitt 80,44 Dollar. Das waren 49 Cent mehr als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells.


Opec: Keine Veränderung der Förderquoten erwartet
Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) wird ihre Rohöl-Förderquoten voraussichtlich weiter unverändert lassen. «Im Prinzip sind alle happy mit dem Preislevel», sagte Analyst Johannes Benigni im Vorfeld des Herbsttreffens der Opec-Öl- und Energieminister, das am Donnerstag in Wien stattfinden wird. Die Organisation hatte Ende 2008 zwei Mal die Fördermenge um insgesamt 4,2 Millionen Barrel auf 24,84 Millionen Barrel am Tag (ohne den Irak) gesenkt. Seither ist die Quote unverändert. Ein Barrel entspricht 159 Litern.


Mittelfristig höhere Nachfrage erwartet
Die Entscheidung hat seither zu relativ stabilen Preisen geführt. «Es gibt einen breiten Konsens auf dem Markt, dass die Rohölpreise auf dem derzeitigen Niveau dazu beitragen, adäquate Investitionen voranzutreiben während gleichzeitig der wirtschaftliche Aufschwung unterstützt wird», hiess es am Dienstag im jüngsten Ölmarktreport des Kartells. Die Opec teilte weiter mit, dass die weltweite Nachfrage nach Rohöl in den ersten neun Monaten 2011 voraussichtlich höher sein wird, als bisher angenommen. Die Ölvorräte liegen bereits seit längerer Zeit auf einem hohen Level. Wenn die Bestände jedoch zurückgehen sollten, würde dies den Druck auf die Opec erhöhen und eventuell dazu führen, die Fördermengen künftig auszuweiten, sagte Jochen Hitzfeld, ein Analyst der italienischen Grossbank Unicredit, der dpa. (awp/mc/ps/16) 

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