Roche erhält erweiterte EU-Zulassungs für Tarceva

Dies teilte Roche am Donnerstag mit. Die Therapie werde bei Patienten eingesetzt, bei denen sich die Krebserkrankung nach einer Erstbehandlung mit Platin-basierter Chemotherapie weitgehend stabil gezeigt habe. Die Zulassungserweiterung der Kommission stütze sich auf Daten der SATURN-Studie, in welcher Tarceva im Vergleich mit Placebo bei «stable disease»-Patienten besser abgeschnitten habe, heisst es weiter. Tarceva ist für die Behandlung von lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem Lungenkrebs nach mindestens einer Erstbehandlung mit Chemotherapie in der EU seit September 2005 zugelassen und in den USA seit November 2004. In den USA wurde das Medikament am 16.04.2010 als Erhaltungstherapie zugelassen.


Erwartete Zulassungserweiterung
Die Zulassungserweiterung wurde gemäss Karl-Heinz Koch und Odile Rundquist von Helvea erwartet, nachdem sich der vorberatende Ausschuss im März positiv dazu geäussert hat. Das Medikament werde in starkem Wettbewerb mit Alimta von Eli Lilly stehen, heisst es weiter. Helvea veranschlagt das Umsatzpotenzial für die Erhaltungstherapie auf 500 Mio CHF. Damit sollte die bisherige Spitzenumsatz-Schätzung von 1,8 Mrd CHF noch etwas Aufwärtspotenzial haben. Roche setzte 2009 mit Tarceva 1,3 Mrd CHF um, was gegenüber dem Vorjahr in Lokalwährungen einer Steigerung um 10% entsprach.


Gute Daten für Taspoglutid
Weiter teilte der Pharmakonzern am Donnerstag mit, dass Taspoglutid sich in der T-emerge-3-Studie hinsichtlich der Veränderung des HbA1c-Levels bei einer wöchentlichen Anwendung als Zusatztherapie zu Metformin und Pioglitazon gegenüber einem Placebo als überlegen erwiesen habe. An der 24-wöchigen Studie nahmen 326 Probanden teil. Alle Probanden würden an einer Erweiterungsstudie von 28 Wochen Dauer teilnehmen, so die Mitteilung. Das gesamte T-emerge-Programm umfasst mehr als 6’000 Probanden. Taspoglutid ist ein GLP-1-Analog zur Therapie von Typ-2-Diabetes.


Weltweit rund 180 Mio Menschen an Typ-2-Diabetes erkrankt
Die detaillierten Studienergebnisse sollen zusammen mit den Resultaten weiterer T-emerge-Studien an einem wissenschaftlichen Kongress vorgestellt werden. Roche hatte Taspoglutid 2006 von Ipsen einlizenziert und hält die weltweiten Rechte am Wirkstoff mit der Ausnahme von Japan und Frankreich. An Typ-2-Diabetes seien derzeit weltweit rund 180 Mio Menschen erkrankt, heisst es weiter. Bis ins Jahr 2030 wird mit einer Verdoppelung dieser Krankheitsfälle gerechnet.


Roche GS leicht über Geamtmarkt
Helvea und Vontobel attestieren Taspoglutid hohes Umsatzpotenzial. Helvea veranschlagt das Spitzenumsatzpotenzial auf 3 Mrd CHF, entsprechend 10 CHF je Aktie. Andrew C. Weiss von der Bank Vontobel nennt ein Spitzenumsatzpotenzial von 2,9 Mrd CHF, setzt zur Risikobereinigung jedoch eine Erfolgswahrscheinlichkeit von 50% ein. Helvea und Vontobel bewerten Roche mit «Buy» und nennen je ein Kursziel von 210 CHF. Bis um 11.30 Uhr legen Roche GS um 1,1% auf 170,40 CHF zu. Novartis verlieren um 0,1%; der SMI steigt um 0,8%. (awp/mc/ps/16)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert