Saia-Burgess: Verträge schon vor Sumida-Avance angepasst

«Das stimmt so definitiv nicht», sagte Richard Flury, Verwaltungsratspräsident des Murtner Unternehmens, in einem Interview mit der «BernerZeitung» (Ausgabe 20.8.). Nicht erst im Juni, sondern bereits im März habe man sich Gedanken über diese Vertragsänderungen gemacht. A m 9. Mai habe es im Verwaltungsrat erste konkrete Gespräche dazu gegeben, und am 19. Mai habe man definitiv beschlossen, die Arbeitsverträge anzupassen. Unterzeichnet worden seien die Verträge am 20. Juni.


«noch sehr vage»
Konzernchef Daniel Hirschi erklärte im selben Interview, man habe zwar schon Mitte Juni gewusst, dass eine japanische Firma namens Sumida mit Saia ins Gespräch kommen wolle. Solche Kontakte gebe es jedoch immer wieder. Die Informationen über die Beteiligungsabsichten von Sumida seien zu diesem Zeitpunkt «noch sehr vage» gewesen, ergänzte Verwaltungsrat Hans Caspar von der Crone.


Doppelrolle bewusst
Er relativierte zudem seine Doppelrolle als Saia-Verwaltungsrat und Präsident der Übernahmekommission: «Ich nehme in diesem Fall meine Pflichten als Saia-Verwaltungsrat ohne Einschränkungen wahr, während ich an den Entscheiden der Übernahmekommission in keiner Weise mitwirke», unterstrich von der Crone.


Höchstmögliche Freistellungsansprüche bei 8.3 Mio Franken
Die Übernahmekommission hatte in einer Empfehlung vom 15. August verschiedene Präzisierungen zum bereits veröffentlichten Verwaltungsratsbericht verlangt. Saia-Burgess nahm am vergangenen Donnerstag dazu Stellung und gab die höchstmöglichen Freistellungsansprüche des Saia-Managements mit 8,3 Mio CHF an, die während einer Kündigungsfrist von 24 Monaten auszubezahlen wären.


Optionen vorzeitig ausüben
Kommt das Sumida-Angebot zustande, könnte das Saia-Management seine Optionen vorzeitig ausüben. Der höchstmögliche Aufwand beträgt in diesem Fall 531´900 CHF. Der Gesamtwert der Optionen, die von der Saia-Führung gehalten werden, beträgt 5,38 Mio CHF.


Entscheid am 30. August
Der Murtner Schrittmotorenhersteller wehrt sich seit Juli gegen eine Übernahme durch den japanischen Sumida-Konzern. An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 30. August werden die Aktionäre von Saia über das formelle Kaufangebot der Japaner entscheiden. Das Angebot beträgt 950 CHF je Saia-Aktie. (awp/mc/th)

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